press release only in german

In ihren Filmen und Fotografien erkundet Ulrike Ottinger weltweit geographische Randzonen wie die Mongolei und die Ukraine. Dabei nutzt sie Mittel der Fiktion ebenso wie dokumentarische Erzählstrukturen. Bei ihren assoziativen Streifzügen interessiert sich die Künstlerin vor allem für die Erforschung der Peripherien von Städten, Ländern und Gesellschaften. Vor diesem Hintergrund entfalten sich Glanz und Elend der Menschen, Realitäten und Scheinwelten, Oberflächen und Tiefen. Ottingers Ästhetik hat einen Hang zum Theatralischen und zur Überhöhung banaler existenzieller Wirklichkeiten.

In ihren Filmen und Fotografien tauchen literarische und historische Persönlichkeiten wie Dorian Gray und Johanna von Orleans auf, aber auch exzentrische Freaks, die sich zu Tableaux Vivants von besonderer Künstlichkeit gruppieren.Ulrike Ottingers reich ausgestattete Mikrowelten verdanken sich vor allem ihrer Sammelleidenschaft. In ihren Archiven lagern unzählige Gegenstände und Bildmaterial aller Art, das sie gesammelt und auf ihren Flanierzügen durch die Welt fotografiert hat; dieser Fundus dient häufig zur Ausstattung ihrer künstlerischen Wunderkammern. Darin werden wiederum die gesellschaftlichen Fragen nach Geschlecht und Charakter, Macht und Sexualität vielfältig verhandelt.

Ulrike Ottinger (*1942), die in Berlin lebt, ist als Filmemacherin bekannt geworden. Retrospektiven ihrer Arbeiten sind u.a. im MOMA in New York, in der Tate Modern, London und im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid zu sehen gewesen. 2002 war sie auf der Documenta11 vertreten.

Kurator: Dr. Gerald Matt, Direktor Kunsthalle Wien In der Kunsthalle Wien wird ein Filmprogramm zum Ausstellungsprojekt gezeigt.

Pressetext

only in german

En face - Das Porträt in den Filmen und Fotografien von Ulrike Ottinger
Kurator: Gerald Matt