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Im Rahmen der im Mai/Juni beginnenden 50-jährigen Feierlichkeiten zur deutsch-koreanischen Freundschaft stellen wir den südkoreanischen Meisterschüler Ung-Pil Byen von der Kunstakademie Münster, Klasse Prof. G. Bijl mit seinen neusten Arbeiten im Bereich Malerei und Skulptur in einer Einzelausstellung vor.

Der Künstler, 1970 in Sang-Hyung geboren, hat in Seoul Freie Kunst studiert, danach nach Deutschland gewechselt, mehrere Preise gewonnen und wurde 2004 auf der art-fair in Köln und in der Kunsthalle Recklinghausen einem größeren Publikum vorgestellt.

Zum Werk von Ung-Pil Byen schreibt Dr. Josef Spiegel vom Künstlerdorf Schöppingen: "Seine Malerei widmet sich dem klassischen Genre des Portraits. Dargestellt wird ein Mensch, der sozusagen auf seine pure Existenz zurückgeworfen scheint. Oft sind die Gesichter und die Ansätze von Oberkörpern vollständig nackt. Kein Kleidungsstueck ist erkennbar, selbst Haupthaare oder gar Augenbrauen oder Bartstoppeln wurden aus dem Bild getilgt.

Haut ist folglich in seiner Malerei das Motiv der Oberfläche - ein fast opakes Surface. Hell- und Dunkelwerte spielen dabei eine entscheidende Rolle. Ähnlich wie bei den bereits besprochenen Bildern ist der Hintergrund farblich gleichbleibend und einfach gehalten. Das Portrait wird sozusagen pur in einen angepassten Farbraum dargestellt.

Seine Portraits weisen nun besondere Züge auf. Wie bereits erwähnt, ist ein mögliches Charakteristikum ja die Darstellung der Individualität. Byen konterkariert diesen Ansatz: Bei ihm taucht immer wieder ein Typus auf, der in unterschiedlichen Posen dargestellt wird. Seine Malerei erinnert in diesem Punkt an die Experimente auf dem Bereich der Wiener Phantastik, namentlich eines Rudolf Hauser. Dieser hat bekanntermassen ja mit seinem auf den verschiedensten Bildern wiederkehrenden ,Adam' eine Art Erkennungsmerkmal, aber auch eine Kunstfigur geschaffen. Ähnliches gilt fuer Byen, mit dem Unterschied, dass seine ,,Kunstfigur" er selbst ist, der sich reflektiert und eben nicht in einer phantastischen Umgebung ansiedelt, sondern sich mit allerhand Eingriffen den Weg ins Groteske bahnt. So malt Byen nicht einfach das Gesicht oder die Haut - oft verändern Eingriffe der Hände das Dargestellte. Lippen werden hochgezogen, mit den Fingern Gucklöcher geschaffen, der Mund auseinander gezogen und die Wangen noch oben gedrückt. Das zunächst seiner Individualitaet beraubte, zu einer Kunstfigur stilisierte „Portrait" bekommt so zuweilen befremdliche Züge: Das Maskenhafte wird in eine Art Stilleben mit ungewissen Ausgang.

Pressetext

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Ung-Pil Byen - Face to Face
Malerei und Skulptur