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Eröffnung am Sonntag, 5. März 2017, 17 Uhr
Begrüßung: Dr. Birgit Möckel, Kunsthistorikerin, Vorsitzende Kunstverein KunstHaus Potsdam
Einführung: Hans-Peter Riese, Kulturjournalist
Die Künstler sind anwesend.

Die Werke von Klaus J. Schoen und Dagmar Weissinger verbindet eine so stille wie kraftvolle visuelle Präsenz. Die Malerei und die Sk ulpturen überzeugen durch die Klarheit der Formen, in deren Reduktion doch immer Spielraum für eine innere Dynamik bleibt.

Eine sensible Zuordnung und Gewichtung geometrische r Elemente lässt Konstellationen entstehen, die frappierende Sehimpulse setzen und d ie Blicke in Raumtiefen, über Umrisse, hin zu Oberflächen und Volumina, Linien und Zwische nräume und deren inneren Zusam- menhalt und weit darüber hinausreichende Verbindung en lenken. Die Arbeiten beider Künstler sind präzise Setzungen, die im fein austar ierten Miteinander der Formen und Volumina nicht zuletzt auch die Farbe, beziehungswe ise das Material, einbeziehen.

Mit großer Zurückhaltung, fast Beiläufigkeit, ist F arbe in den Werken von Klaus J. Schoen selbstverständlicher Partner der gewählten Proporti onen aus sich überschneidenden oder angrenzenden Feldern und trägt ihren Teil zum Rhyth mus einer Arbeit bei. Ausgewählt für die Ausstellung im KunstHaus Potsdam wurden exempla rische Beispiele der Reihe „unregelmäßige Formate“, die zwischen 1986 und 1995 entstanden.

Mit minimalen Eingriffen findet Dagmar Weissinger ü berzeugende Antworten auf das Eigenleben einer lebendigen Oberfläche, wie sie das Sedimentgestein Schiefer charakterisiert. Die Eigengesetzlichkeit des Steins setzt Grenzen. Durch Proportionierung, Neuordnung und Positionierung klar abgegrenzter und miteinander wirkender Elemente finden die Skulpturen ihre schlüssige Form und kraf tvolle Balance. Die Ausstellung zeigt eigens für den Raum ausgewählte Arbeiten aus den Ja hren 1992 bis 2002.

Die Werke von Klaus J. Schoen und Dagmar Weissinger entwickelten sich auf dem reichen Fundament minimalistischer und konkret-konstruktive r Tendenzen, die ihren festen Platz in der Kunstgeschichte haben - als Wegbereiter für vis uelle Ordnungsprinzipen und Proportionsgefüge und Grundidee für jenen unerschöp flichen Reichtum, der sich in diesen scheinbar einfachen Formen öffnet.

Klaus J. Schoen *1931 in Königsberg (Ostpreußen), lebt und arbeitet in Berlin und Andalusien

Dagmar Weissinger *1942 in Mannheim, lebt und arbeitet in Berlin