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„unter strom“ in der Kunsthalle Darmstadt präsentiert Klangskulpturen, Roboter-Installationen und multimediale Projekte. Die Ausstellung erfaßt zwei Impulsrichtungen:

Zum einen greift die Kunst massiv in den Raum ein. Sie markiert und durchdringt Areale der Kunsthalle durch Klänge und Bewegungen. Thom Kublis Installation aus tönenden Gelatineblöcken simuliert akustisch eine Skate-Bahn, Ursula Haupenthals metallene Plastiken erzeugen ein surrealistsches’ Klanggemälde, das an elektronisch erzeugte Töne erinnert. Ange Leccias „Lolita“ bringt Industrie-Design zum Klingen’. Motorräder, die Musiksequenzen aussenden, stehen für bedrohliche Triebwelten und die weltberühmte Figur der erotischen Kindfrau. Der bewegliche Robot der Gruppe f18 erobert sich sämtliche Terrains und setzt beispielsweise dem Betrachter nach.

Zum anderen dringt der Betrachter wortwörtlich in die Welten der Kunst ein. Seine Anwesenheit schaltet’ die Beleuchtung der Guckkästen von Manos Tsangaris ein, sein Konterfei wird vom Zeichenrobot der Gruppe robotlab in bildnerische Kompositionen einge- bunden. Beim „Elfenscanner“ von Agnes Meyer-Brandis dringt der Besucher virtuell in feste Materie ein, in steinerne Bohrkerne, und erblickt Szenen einer ironisch-phantastischen Welt von Elfen und Elementarwesen. Kirsten Geislers „Virtual“ zeigt eine lebensgroße Kunstfigur, mit der der Betrachter in realistischem Sinne sprechen kann, die sich zu einer Vielzahl von xlebensechten’ Reaktionen verleiten läßt.. Bei der Arbeit von Franz Martin Olbrisch begibt er sich in ein Zelt, wie es Obdachlose etwa in den USA bewohnen, und erlebt durch einge- bundene Projektionen eine – global durchaus aktuelle - Konfrontation von Elend und High-Tech. Johannes S. Sistermanns´ Installation versetzt den Besucher der Kunsthalle wortwörtlich in das Innere eines Klaviers, das mit überlängten Saiten und schwebenden Klangquellen den gesamten Raum ergreift.

Der Betrachter wird bei „unter strom“ zu einem Relais zwischen Außen- und Innenraum. Er agiert und reagiert, setzt ein System von Rückkopplungen in Gang und erlebt, wie sich das Postulat einer betrachterorientierten Kunst wortwörtlich im Raum verwirklichen läßt.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit dem Internationalen Musikinstitut Darmstadt (IMD) im Rahmen der „Internationalen Ferienkurse für Neue Musik“. Das IMD wird während der Ausstellung eine Reihe von Veranstaltungen in der Kunsthalle präsentieren.

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Unter Strom

künstler:
f18 Institut , Kirsten Geisler, Ursula Haupenthal, Thom Kubli, Ange Leccia, Agnes Meyer-Brandis, Franz Martin Olbrisch, robotlab , Johannes S. Sistermanns, Manos Tsangaris