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Die Ausstellung Zeitkristalle gibt einen konzentrierten Einblick in das aktuelle filmische Werk von Ursula Mayer. Erstmals präsentiert wird dabei Mayers jüngster Film The Crystal Gaze (2007). In thematischem Zusammenhang mit diesem neuesten Werk ist die Trilogie Portland Place 33, Keeling House und Villa Mairea (2005/06) zu sehen.

In den jeweils kurzen Arbeiten der Trilogie stellt Ursula Mayer Grundelemente des Filmischen aus: den Schauplatz, eine Protagonistin, die Kamerabewegung. Die ausgewählten Drehorte sind aufgeladen mit historischen, sozialen und ideologischen Fakten und Bezügen: ein viktorianisches Stadthaus, ein Londoner Wohnblock der 1950er Jahre, eine modernistische Privatvilla in Finnland. Hier entspinnen sich komplexe Interaktionen zwischen einer Frau, den Räumen und der Kamera. Fragmentierte Aktionen ergeben keine stringente Erzählung, doch werden die BetrachterInnen in ein faszinierendes Netz aus Fiktionen, Blicken, Gesten und Formen und der suggestiven Tonspur In einer Ellipse von Zeit gebannt. In The Crystal Gaze, gedreht in den Art Deco Räumen des Londoner Eltham Palace, arbeitet Mayer erstmals mit einem Skript. Narrative und visuelle Parallelen werden zu der Tradition des klassischen Hollywood Films gezogen, ein cinematisches Rollenspiel von Machtbeziehungen zwischen Schauspielerinnen wird gerahmt und gespiegelt in der opulenten Eleganz des historischen Settings.

Ursula Mayer, geb. 1970 in Oberösterreich. Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, am Royal College of Art sowie am Goldsmith College in London. Seit 1996 internationale Ausstellungen. Lebt und arbeitet in London.