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Nach den Retrospektiven von Camille Graeser (1994) und Max Bill (2008) soll aus Anlass ihres 100. Geburtstags die einzige bedeutende Malerin aus der Gruppe der Konkreten gewürdigt werden, Verena Loewensberg (1912 –1986). Wie andere Vertreter und Vertreterinnen der Avantgarde in der Schweiz stellte Loewensberg in den dreissiger Jahren mit der Gruppe «Allianz» aus. Bald fiel sie im Kreis der konstruktiv Arbeitenden auf, denn sie verfolgte einen eigenwilligen Weg. Ihre Bildkonstruktionen gehen von individuellen Erfindungen aus, welche die strengen formalen Gesetzmässigkeiten nicht in den Vordergrund stellen, sondern sie als Grundbedingungen der Darstellung erahnen lassen. Eine wesentliche Rolle spielte für die Künstlerin schon früh die Farbe als Element, das die Bildlogik aufbricht. Loewensbergs OEuvre entwickelte sich nicht linear, sie untersuchte formale Einfälle und erfand Variationen davon, die sich oft weit vom konstruktiven Ausgangspunkt entfernen. Die eindrückliche Freiheit ihres Schaffens zeigt sich noch im Spätwerk der 1970er und 1980er Jahre, als sie die Formen radikal reduzierte und damit überraschende koloristische Lösungen realisierte. Die bevorstehende Publikation des Werkverzeichnisses der Künstlerin durch das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft erlaubt eine neue Annäherung an ihre Arbeit.

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Verena Loewensberg