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Mehdi Chouakri präsentiert ab dem 14. November 2009 die dritte Einzelausstellung von Vincent Szarek in der Galerie. Bei Gold, Oil, Corn, so der Titel der Schau, zeigt der 1973 geborene, in Brooklyn lebende Künstler zwei Rauminstallationen. Im vorderen Teil der Ausstellung liegen fünf schwarz lackierte Quader in einer parallelen Reihe schräg auf dem Boden. Auch wenn sie an geometrische Objekte der Minimal Art erinnern, beruht ihre Form auf Markierungen, wie sie auf amerikanischen Parkplätzen anzutreffen sind. Im zweiten Raum wird der Besucher von der originalgetreuen, allerdings monochromen Reproduktion einer Saloon-Bar empfangen. Während hinter der Theke eine dunkle Spiegelfläche angebracht ist, wird die gegenüber liegende Wand von einer gemusterten Tapete bedeckt, auf der ein oval-gerahmtes Landschaftsgemälde hängt. Gestapelte Fässer sind weiterhin über den Raum verteilt. Drei sternartige Arbeiten in Gold, Schwarz und strahlendem Gelb durchziehen leitmotivisch die Inszenierung. Eine Klanginstallation mit ausgewählter Country-Musik bildet die akustische Folie der Präsentation. In seinen neuen Arbeiten führt Szarek ikonographisch die Auseinandersetzung mit der Geschichte und Alltagskultur seiner Usamerikanischen Heimat fort. Jede der gezeigten Werkgruppen steht für einen der Rohstoffe des Ausstellungstitels: Die Parkplatzbegrenzungen repräsentieren das Öl; der an die Epoche der Goldräusche des 19. Jahrhunderts angelehnte Tresen steht für das wertvolle Edelmetall; die Fässer symbolisieren schließlich das Getreide. Auch die Sterne stehen entsprechend ihrer Farbigkeit sinnbildlich für diese drei Güter, die die Grundlage der auf Konsum basierenden, amerikanischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung bilden. Indem Szarek außerdem einen modernen Parkplatz mit einer Kneipe aus der Pionierzeit verbindet, spielt er weiterhin darauf an, dass seit den Gründungstagen der Nation Freiheit und individuelle Mobilität untrennbar zusammengehören. Allerdings weist der Künstler mit seinen allegorischen Objekten auf die negativen Folgen dieser verschwenderischen Mentalität hin: Der Parkplatz ist genauso verlassen, wie die Bar menschenleer. Und auch die Fässer sind ohne Inhalt.