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Von mehr als einer Welt.
Die Künste der Aufklärung
Kuratoren: Michael Lailach, Jörg Völlnagel

Künstler / Philosophen / Schriftsteller: William Hogarth, Nicolas de Largilliere, Jean-Antoine Houdon, Francisco de Goya, Giovanni Battista Piranesi, Thomas Gainsborough, Daniel Nikolaus Chodowiecki, Johann Heinrich Füssli , James Gillray, Antoine Pesne, William Pether, Giovanni Paolo Panini, Jakob Philipp Hackert, Jacques Philippe Le Bas, Johann Joachim Kändler, Yinka Shonibare, Jean-Baptiste Delafosse, Immanuel Kant, Voltaire, Emanuel Swedenborg, Bernard LeBouyer de Fontenelle, Jonathan Swift, Daniel Defoe, Denis Diderot, Jean-Baptiste le Rond d´Alembert, Carl von Linné, Franz Joseph Gall, Johann Caspar Lavater, Johann Bernhard Basedow, Franz Heinrich Ziegenhagen, Friedrich Schiller, Eberhard Christian Kindermann, Henry Baker , Robert Hooke, Samuel Thomas Soemmering, Peter Camper, Julien Offray de La Mettrie, Jacques de Vaucanson, Wolfgang von Kempelen, Giovanni Aldini , Luigi Galvani, Martin Frobenius Ledermüller, Etienne Gaspard Robertson, Jean-Baptiste François Xavier Cousin de Grainville

Die europäische Aufklärung hat als Epoche der Literatur und Philosophie Weltgeschichte geschrieben. Ihre Bedeutung für die Bildende Kunst wird dagegen häufig übersehen. Zu Unrecht, denn die Aufklärung entdeckte in der Kunst eine Kraft, die unsere Welt verändern kann, indem sie neue Welten schafft. Dieser revolutionäre Gedanke steht im Mittelpunkt der Ausstellung "Von Mehr als einer Welt". Sie ist inspiriert von der Spekulation der Aufklärer, dass unser Kosmos nur ein Universum von vielen ist, und trägt den Titel eines Buches, das wie kein anderes die Imagination der Aufklärer beflügelt hat: Bernard le Bovier de Fontenelles "Gespräche von mehr als einer Welt" von 1686.

Das Kulturforum ist für dieses kunstgeschichtliche Panorama ein programmatischer Ort. Hier sind die Bildwelten der Aufklärung in einzigartiger Vielfalt und Dichte präsent: Die Gemäldegalerie besitzt die Meisterwerke von Chodowiecki, Tiepolo und Gainsborough, das Kupferstichkabinett beherbergt umfangreiche Bestände zu Goya, Hogarth und Piranesi, die Sammlungen der Kunstbibliothek und des Kunstgewerbemuseums umspannen das ganze Spektrum der Architektur, Raumkunst und Mode. Hinzu kommt die Staatsbibliothek mit ihren Nachlässen von Kant, Winckelmann und Leibniz, dessen Idee von der "besten aller möglichen Welten" die Künste bis heute inspiriert.

Die Ausstellung wird diese Bestände in einer Auswahl von mehr als 400 Exponaten auf 1.000 Quadratmetern in ihrer ganzen medialen Vielfalt einbeziehen. Leitmotiv der Inszenierung ist die Reise durch ein Multiversum, in dem der Besucher immer neue Welten betritt, die sich die Künste der Aufklärung geschaffen haben: künstliche Menschen, die Massenmedien des 18. Jahrhunderts, das Reich der Abstraktion, Zivilisationen auf fernen Kontinenten und Planeten, die Welt des Traums und schließlich die Zukunft der letzten Erdbewohner. Die literarische Epoche der Aufklärung erscheint in neuem Licht als eine Epoche überwältigender Bildideen.