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03. SEPTEMBER 2022 - 08. JANUAR 2023
Städtische Galerie Wolfsburg

WE ARE
Feminismus gehört uns allen

WE ARE – Feminismus gehört uns allen
(Städtische Galerie Wolfsburg)

WO/MEN MyChoice by Eileen Pollex
(Städtische Galerie Wolfsburg)

Tamiko Thiel: Diverse Realities
(Kunstverein Wolfsburg)

Artstories by Wobstories
(Kunstverein Wolfsburg

In vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens werden Frauen immer noch ausgegrenzt und benachteiligt – in der Berufswelt wie im privaten Umfeld. Deshalb setzt die Ausstellung WE ARE – Feminismus gehört uns allen mit den Beteiligten und Projektpartner*innen ein Zeichen gegen Ungleichheit und Diskriminierung und für Gleichheit und Selbstbestimmung.

Das Ausstellungsprojekt öffnet Räume und stellt auf vielfältige Weise Fragen: Welche unterschiedlichen Perspektiven sind in Wolfsburg und darüber hinaus zu Themen wie Feminismus, Empowerment und Intersektionalität vertreten? Wie können wir mit Stereotypen und Vorurteilen in Bezug auf Geschlechterrollen umgehen? Wie setzen sich Menschen mit den unterschiedlichsten Biografien mit feministischen Fragen auseinander?

Ausgangspunkt dieser Fragen sind die biografischen Hintergründe wie auch die künstlerischen Arbeitsweisen der beteiligten Personen. Das Ausstellungsgeschehen wird zur Beteiligungs- und Dialogplattform, bei der die Akteur*innen ihre persönlichen Perspektiven zeigen und die unterschiedlichen Themen gemeinsam ausgehandelt und diskutiert werden.

Die Ausstellung "WE ARE – Feminismus gehört uns allen" findet als Kooperationsprojekt und im Kontext der globalen Überblicks-Schau "Empowerment" des Kunstmuseum Wolfsburg statt.

BOARD OF WOMEN
Das Board of Women ist ein zur Ausstellung gegründetes Netzwerk von acht sich als weiblich identifizierenden Personen aus Wolfsburg. Die Arbeiten und Texte in der Ausstellung wurden – teilweise in Kollaboration, teilweise komplett autonom – in ihrer Freizeit erdacht und erarbeitet. Seit Anfang des Jahres trafen und diskutierten sie alle zwei Wochen, wie eine feministische Ausstellung aussehen könnte. Eine Ausstellung von und für Wolfsburger*innen, die viele adressiert, zum Mitarbeiten einlädt und versucht sichtbar zu machen, welche Perspektiven noch fehlen.

Das Board of Women lädt dazu ein, im Rahmen der Ausstellung und des Rahmenprogramms in einen Austausch zu kommen. Es ist ein Raum zum Verweilen, Nachdenken und Reflektieren. Sie laden dazu ein, eigene Ansichten zu den Themen mitzuteilen: Auf der großen Pinnwand können eigenen Gedanken und Fragen zum Thema Feminismus gestellt werden. Auf dem riesigen Ausmalbild ist Platz für die individuellen Lebensweise und Identität. Und auf einer Umfragewand kann die eigene Stimme zu den feministischen Fragestellungen der Ausstellung abgegeben werden.

DIE PARTIZIPATIVE ENTWICKLUNG EINER DISKURSPLATTFORM
In einem partizipativen Prozess mit Vertreterinnen der Stadtgesellschaft als Kunstschaffende, Studierenden der Kunst und -vermittlung der HBK und den Architekturstudentinnen der TU Braunschweig wurde im Sommersemester 2022 eine ortsbezogene Diskursplattform und Ausstellungsarchitektur entwickelt, geleitet von den Künstlerinnen Alexa Kreißl und Folke Köbberling. Dabei widmeten sie sich der Frage: Wie kann gemeinsam eine kreative Beteiligungsplattform innerhalb der Ausstellung geschaffen werden?

Ausgehend von den Materialien vorangehender Ausstellungen und Ressourcen, mit denen am IAK geforscht wird, entstand eine Materialsammlung, die für die Umsetzung vor Ort zur Verfügung steht. Hierdurch können das Potential und die konstruktiven Qualitäten dieser Ressourcen weiter genutzt, neue Räume gestaltet und durch eine investigative und experimentelle Praxis für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sensibilisiert werden.

Einzelausstellung
MY COVERED (FEM.) HISTORY
Das Anliegen des künstlerischen Beitrags von Ramona Schacht ist es insbesondere arbeitende Frauen aus ihrer Anonymität herauszulösen. Ihre aktuelle Arbeit in der Städtischen Galerie Wolfsburg basiert auf historischen Fotografien von Fabrikarbeit. Sie öffnet mit ihren Werken ein Fenster der Auseinandersetzung zur Gegenwart weiblicher Arbeitsverhältnisse. Weibliche Erzählungen von Arbeit finden bis heute zu selten Gehör. Es braucht eine neue künstlerische Übersetzungsarbeit, um diese historischen Erfahrungen der Frauen greifbar zu machen.

Sammlungspräsentation. MYCHOICE. Die Städtische Galerie Wolfsburg möchte gemein-sam mit ihrem Publikum Kunstvermittlung neu denken. Die Museums-Besucherinnen werden ein-geladen zu Museums-Nutzerinnen zu werden: Sei es durch die Interaktion mit Kunstwerken oder durch die Ermöglichung eigener Kulturproduktionen wie zum Beispiel einer eigenen Ausstellung mit Werken aus der eigenen Sammlung. Dafür steht das Beteiligungsprojekt MyChoice. Die fünfte Auflage wurde gemeinsam mit Eileen Pollex realisiert.

Es ist eine sehr persönliche und vielschichtige Ausstellung entstanden, die – wie der Ausstel- lungstitel „WO/MEN“ deutlich macht – in viel- fältiger Weise die Aspekte von Beziehung(en) in den Blick nimmt: In welchen Verhältnissen stehen wir zueinander? Wer kümmert sich um was und wen? Wie können wir gleichberechtigt leben und arbeiten?

Denn schließlich entscheiden die Beziehungen zwischen den Geschlechtern und unser Verhältnis zu Maschinen und Dingen, auf struktureller ebenso wie auf privater Ebene, über unser Verhältnis zur Welt und damit auch darüber, wie sich unsere ganz alltägliche Lebensrealität darstellt.

SILKE ALBRECHT
Zentral für Silke Albrechts Arbeiten ist die Beschäftigung mit künstlerischen Prozessen und Techniken. Mit Bild-, Abbildungs- und Bedeutungsfunktionen im Rahmen von Malerei und Zeichnung – wahlweise figurativ oder abstrakt – wie dies in der Ausstellung zu sehen ist. Hier geht es nicht um einen distanzierten Blick auf die eigene Verortung in dieser Welt, sondern um die existentiellen Fragen von Zugehörigkeit und Identität, Wirklichkeit und Wahrnehmung, im Wissen darum, dass sich ein Ganzes immer nur aus Teilen und Fragmenten zusammenfügt und damit das/der Andere immer auch der fremde Teil von einem selbst bleiben wird.

ANNA EHRENSTEIN
In ihrer künstlerischen Arbeit interessiert sich Anna Ehrenstein besonders für das Ver- hältnis von „Mensch“ und „Objekt“ im digitalen Zeitalter: Wie verändern sich Werte? Wer hat Einfluss? Welche Rolle spielen dabei Selfies?

Aufgewachsen zwischen Albanien und Deutschland, setzt sich die Künstlerin mit Fragen der Migration, der geschlechtlichen und kulturellen Identitäten, wie auch mate- rialistischen sowie gesellschaftlichen Rollen- bildern auseinander.

Hyperfeminine Inszenierungen und diaspo- rische Erzählungen durchziehen ihre Werke wie ein roter Faden.

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WE ARE. Feminismus gehört uns allen

WE ARE – Feminismus gehört uns allen
(Städtische Galerie Wolfsburg). WO/MEN MyChoice by Eileen Pollex. (Städtische Galerie Wolfsburg). Tamiko Thiel: Diverse Realities. (Kunstverein Wolfsburg). Artstories by Wobstories
(Kunstverein Wolfsburg)

Marcus Körber
Kurator und stellvertretender Direktor der Städtischen Galerie Wolfsburg
Dr. Justin Hoffmann
Leiter des Kunstverein Wolfsburg
Ramona Schacht
Künstlerin
Tamiko Thiel
Künstlerin
Olaf Levin
Wobstories
Eileen Pollex
Gastkuratorin MyChoice
Vanessa Doktor
Mitwirkende des Board of Women
Devah Kubra Falcone
Mitwirkende des Board of Women
Carolin Knüpper
Community Agent

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WE ARE
Feminismus gehört uns allen
Ausstellung

Künstlerinnen
und Mitwirkende

Silke Albrecht
Elina Brotherus
Anna Ehrenstein
Ramona Schacht Board of Women
Dora Balistreri, Antje Biniek, Vanessa Doktor, Uta Heine, Linda Krüger, Devah Kubra Falcone, Eileen Pollex, Johaina Westphal Martínez
IAK - Institut für Architekturbezogene Kunst | TU Braunschweig |
Department Architektur. Lehrende: Folke Köbberling, Alexa Kreißl
Studierende: Eda Yesilyurt, Emma-Sophia Schreiber, Ibaa Labadi, Inke Riebesehl. Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
Studierende: Jette Blume, Carla Müller, Zoe Rama, Hannah Waniek