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Kunst reagiert stets auf die Zeit, in der sie entsteht. Neben den immer währenden Fragestellungen nach Stil und Ausdruck, Form und Farbe wird sie immer auch von den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Problemen beeinflusst. In diesem Sinne gibt es keine "zeitlose“ Kunst. Sehr deutlich wird dies, wenn man sich mit der Kunst und ihren Vertretern in Deutschland in den Achtzigerjahren beschäftigt, da es sich bei diesem Jahrzehnt um das letzte handelt, in dem Deutschland noch geteilt war. Aber nicht nur unter politischen Gesichtspunkten ist dieser Zeitraum besonders interessant, auch die kunstimmanenten Fragen, mit denen sich die Kunstwelt auseinandersetzte, spielen eine wichtige Rolle.

Man hat die Achtzigerjahre als große Stunde der Wiedergeburt der Malerei gefeiert. In gewissem Sinn ist dies eine etwas zu euphorisch und vorschnell formulierte Behauptung, denn die Malerei ist nie gestorben. Selbst wenn man sich nur auf die gegenständliche Malerei beschränkt, kann diese Aussage der Wirklichkeit nicht standhalten. Denn bei aller Hinwendung zur Abstrakten Kunst, zur Concept Art, zu Fluxus und den neuen Medien wie Fotografie und Film, die alle zu sehr wichtigen und anerkannten Kunstrichtungen avanciert sind, konnte dennoch die "traditionelle“ Darstellung durch und über die Malerei bestehen bleiben, auch wenn diese manchmal geradezu stiefmütterlich behandelt wurde. (Die figurative Malerei betreffend, hat die Galerie Andreas Baumgartl sich bereits zweimal mit diesem Thema beschäftigt).

Mit der Ausstellung "Weltsichten aus den Achtzigerjahren“ zeigt die Galerie nun anhand der Werke von fünf der wichtigsten deutschen Künstler, wie diese mit den Fragestellungen und Problemen einer politisch und gesellschaftlich hochinteressanten Zeit umgegangen sind, wie sie diese Themen künstlerisch umgesetzt, und dabei die Kunst und die Malerei weiterentwickelt haben. Die "Weltsichten“ spannen dabei einen weiten Bogen. Ausgehend von der analysierenden Darstellung des geteilten Deutschland von Jörg Immendorff, über die Bilderrätsel Sigmar Polkes und die hintergründige, "dithyrambische“ Malerei von Markus Lüpertz sowie die Beschäftigung mit der Malerei "an sich“ des Georg Baselitz, führen sie hin zu den Konsequenzen und vorläufigen Ergebnissen der Wiedervereinigung von A.R. Penck.

Pressetext

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Weltansichten aus den Achtzigerjahren
Jörg Immendorff, Sigmar Polke, Markus Lüpertz, Georg Baselitz, A. R. Penck