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Wiedereröffnung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt, 26. April 2013

Frankfurt kann auf eine profilierte Gestaltungstradition zurückblicken, die stets das Nützliche und eine eher strenge Ästhetik in den Mittelpunkt stellte. Zeitlich setzt das Ausstellungsmodul mit dem Projekt des „Neuen Frankfurt“ der 1920er Jahre ein, das nicht nur im Bereich Architektur, sondern auch im Produktdesign und in der Typografie wegweisend war. In Frankfurt wurden in dieser Zeit zahlreiche Gegenstände für den modernen Haushalt entworfen. Die Adlerwerke stellten Fahrräder, Autos und Schreibmaschinen her, die Bauer’sche Gießerei veröffentlichte mit der „Futura“ die wichtigste Reformschrift der Zeit und das Team um Hans Leistikow gestaltete das gesamte öffentliche Grafikdesign. Die Zeitschrift „Das Neue Frankfurt“ wurde zu einem der wichtigsten Diskursorte für die neue Gestaltung. 1955 war es dann das Frankfurter Unternehmen Braun, das bei Elektrogeräten und Radios völlig neue Wege ging und eine Designhaltung entwickelte, die sich durch visuelle Langlebigkeit und einfache Benutzerführung auszeichnete. Aber auch das Grafikdesign der Nachkriegszeit präsentierte sich auf höchstem Niveau: etwa in den Jazzplakaten von Günter Kieser oder den Theaterplakaten und Erscheinungsbildern von Gunter Rambow. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Gestalterpersönlichkeiten Ferdinand Kramer und seine Tätigkeit im „Neuen Frankfurt“ sowie Dieter Rams, der über 40 Jahre das Design bei Braun verantwortete, gelegt.

Kuratiert von Prof. Dr. Klaus Klemp.