Pool Gallery, Berlin

Tucholskystraße 38 / Ecke Auguststraße
10117 Berlin

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Fotografie versus Malerei. Realität versus Surrealismus.

Dies ist die erste gemeinsame Ausstellung der Malerin Michelle Jezierski und dem Fotografen Jan von Holleben. Die beiden begannen ihre Zusammenarbeit im Jahr 2009, nachdem von Holleben von einem Fotoshooting aus Nor- wegen zurückkam. Fasziniert von den perfekt weißen Flächen der schneebedeckten Bergseen, in denen nur Steine und Bäume die Bezugspunkte für eine Wirklichkeit geben, hat Jan von Holleben die minimale fast grafische schwarz- weiß Bildwelt schockgefroren und im Atelier von Michelle Jezierski wieder auftauen lassen. Ähnlich einer weißen Leinwand, bildete die kontrastreiche aber farbarme von Hollebensche Landschaft die Bühne für die Jezierskische Farbinszenierung.

Mit den vorgegebenen Parametern der Fotografie begann das künstlerische Ping Pong Spiel zwischen den beiden, bei dem die Visionen des jeweils anderen mit den eigenen zu einer Einheit verschmelzen sollten. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stand dabei immer die Frage: Wie weit kann die visuelle Sprache und Eigenart des einen Mediums beziehungsweise Künstlers so auf ein Minimum reduziert werden, ohne die des anderen auszulöschen sondern sie vielmehr zu ergänzen?

Michelle Jezierskis Bildwelten sind mystisch und surreal. Sie verbinden abstrakte Farbflächen mit detaillierten Natur- landschaften, spielen mit Raum, Perspektive und alten Sehgewohnheiten. Dimensionen werden gebrochen, Ebenen durchdrungen und lassen so neue entstehen. Nichts ist wie es ist. Auf einmal steht man in einem Ort, den es nicht geben kann.

Jan von Hollebens Fotos sind verspielt und unkompliziert. Im Mittelpunkt seiner Arbeiten stehen die Theorien und Konzepte des homo ludens. Der Mensch, der durch das Spiel lernt und kommuniziert. In seinen Arbeiten liegt ein ge- wisser magischer Realismus, der den Betrachter nicht an der Nase herumführt, ihn aber in eine andere bessere Welt mitnimmt. Ernst und Spass sind seine Koordinaten. Arbeit wird Spass wird Arbeit mit Augenzwinkern.

In der Zusammenarbeit von Jezierski und von Holleben sind hybride Welten entstanden, die sich zwischen Realität, Magie, Abstraktion und konkreter Landschaft bewegen. Himmel wird Erde, wird Architektur und Überbau für eine andere Dimension. Wegweiser gibt es keine, die Richtung wohin es gehen soll, bestimmt der Betrachter selbst. Der Raum steht Kopf. Oder vielleicht doch nicht? Das geometrische Formen-und Farbspiel Jezierskis streift und läuft durch das grafische Lichtbild von Hollebens. Gleichzeitig streift aber auch der Fotograf durch die gemalte Welt und öffnet hier und da den Blick in eine andere Zeit mit einem Augenzwinkern im Gepäck.

Michelle Jezierski studierte Bildhauerei bei Tony Cragg an der UdK und absolvierte 2008 ihren Meisterabschluss in Malerei bei Valérie Favre. Ihre Arbeiten sind in internationalen Sammlungen vertreten. Zurzeit lebt und arbeitet sie in Berlin.

Der Fotograf Jan von Holleben studierte Theorie und Geschichte der Fotografie am Surrey Institute of Art and Design. Nachdem er 7 Jahre in London gelebt und gearbeitet hat, zog er nach Berlin, um sich auf seine persönliche Arbeiten und Buchprojekte zu konzentrieren. Seine preisgekrönten Fotografien wurden international ausgestellt und publiziert.

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White Lakes
Michelle Jezierski & Jan von Holleben