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Das Zusammenführen von Kunst und Musik ist ein alter Wunsch. Seit der Antike zeigt er sich in dem mannigfaltigen Bemühen der bildenden Künstler, die auf Leinwand oder Papier gebannte, in Holz oder Marmor erstarrte Musik beim Betrachter erklingen zu lassen. Im 20. Jahrhundert (mit Dada, Bauhaus und Fluxus) boomte die Grenzüberschreitung dieser Genres. Seit Mitte der 90er Jahre ist das Phänomen als "Crossover" bekannt und bezeichnet eine erneut wichtige ästhetische Strategie.

"Wiederaufnahme" lautete bereits der Titel einer CD, die von Raimar Stange und Ulrike Groos als dritte Ausgabe der Musikzeitschrift "because tomorrow comes" konzipiert wurde, einer Reihe, die seit 1998 von der Künstlerin Kyra Stratmann in Köln herausgegeben wird. Das breite Thema der wechselseitigen Grenzüberschreitungen von Bildender Kunst und Musik wurde in dieser CD auf den Moment der Nachfolge konzentriert - auf die Übernahme und Verwendung von musikalischem Material durch die Mittel Zitat, Nachahmung oder Verfremdung. Die Idee, diese akustischen Werke in einer Ausstellung darzustellen, lag insofern nahe, als die auf der CD beteiligten Künstler nicht in erster Linie Musiker sind, sondern Maler oder Bildhauer, Performance- oder Videokünstler, deren künstlerische Bearbeitungen, Neu- und Umkodierungen erst in einer Ausstellung ihre umfassende visuelle und auditive Präsenz offenbaren.

Im Ausstellungsvorhaben des NAK wurde die Auswahl der Künstler dahingehend verändert, als hier nicht nur ein Blick auf die Möglichkeiten von "Musik-Zitaten", auf Fragen nach Autorenschaft, Original und Einmaligkeit seit den 90er Jahren geworfen wird. Vielmehr finden auch historische Positionen Berücksichtigung, die Vorläuferfunktion besitzen und Kontinuitäten aufzeigen.

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WIEDERAUFNAHME retake
Konzeption: Ulrike Groos und Susanne Titz

Künstler: Dave Allen, Andrea Bowers, Annika Eriksson, Rodney Graham, Christian Marclay, Hans Niehus, Adrian Piper, Slave Pianos