press release only in german

Eröffnung: Freitag, 20. März 2009, 19 – 21 Uhr

Die Buchmann Galerie freut sich, die zweite Einzelausstellung in Berlin von Wilhelm Mundt (*1959) zu präsentieren.

Im Zentrum der Ausstellung steht der mit 1000 kg Gesamtgewicht überwältigende Trashstone 412, der nach der Präsentation in der Kunsthalle Düsseldorf erstmals in einer Galerie ausgestellt wird. Es ist die grösste Skulptur, die innerhalb der Werkgruppe Trashstones bislang entstanden ist.

Die Werkserie der Trashstones hat Wilhelm Mundt 1989 mit dem Stein 001 begonnen und zeigt den Künstler als Persönlichkeit, welche die bildhauerischen Traditionen oder Konventionen der Moderne (beziehungsweise ihre Formbrüche) reflektiert und zugleich in der intellektuellen und handwerklichen Durchdringung erneuert.

Wilhelm Mundt reflektiert festgelegte Produktionsanordnungen bzw. -abläufe sowie industrielle Herstellungsprozesse und stellt funktionsabhängige Formfindungen in den künstlerischen Kontext. Entsprechend folgt die Herstellung einer Skulptur einem vom Künstler zuvor festgelegten Prinzip, in dem sich zudem eine Skulptur metaphorisch auch in die nächste überführt, was durch die Verwendung der chronologisch zugeordneten Nummern verdeutlicht wird. Numerisch ist somit immer eine vorhergehende und eine nachfolgende Skulptur festgelegt.

Die parallel zu dem plastischen Werk entstehenden Filme, Zeichnungen und Fotos setzen den zweiten Schwerpunkt der Ausstellung und verdichten die vielfältigen Bezüge in Wilhelm Mundt’s Arbeit, etwa mit dem Foto des Asteroiden Mathilda 2 oder mit dem Video einer Kröte im Garten des Künstlers, mit einem von Konrad Paul Liessmann im Off gelesenen Text von René Descartes.

Besonders eindringlich ist das erstmals gezeigte Video 3-Felder Wirtschaft, mit dem vom Künstler während einer Autofahrt über weite Landschaften ekstatisch rezitierten Text Karoffeln, Rüben, Mais, Weizen, Roggen.

Wilhelm Mundt versteht die künsterlische Gestaltung oftmals als Werkperformance, die in einigen Arbeiten auch in Szene gesetzt wird, etwa in der Performance, wo er sich in letzter Konsequenz eines als Perpetuum Mobile konzipierten Werkes selber in einen Trashstone verpackt.

2007 wurde das Werk von Wilhelm Mundt von der Royal Academy London mit dem Jack Goldhill Award for Sculpture ausgezeichnet.

only in german

Wilhelm Mundt
TRASHSTONES