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Die ausgestellten Künstler, vorwiegend Maler und Malerinnen, sind nicht zufällig überwiegend in den 1960er und 70er Jahren geboren. Vielleicht ist diese Generation einer der letzten, welche die Natur noch in einem unmittelbaren Kontakt sehr intensiv erfahren hat und somit die Entfernung zwischen Mensch und seiner natürlichen Umwelt besonders eindrucksvoll zu thematisieren weiß.

Die Verbindung von Landschaft oder Natur mit der eigenen Identität ist in ihren Werken emotional wie formalästhetisch wahrzunehmen. In den vorgestellten Arbeiten scheint die formale Einbettung des Motivs in die verschiedenen Bildgründe gänzlich hinfällig geworden zu sein: So erleben wir Landschaft als schwarze Fläche wie bei Gabor A. Nagy oder im hyperreal gemalten und doch in die Ferne entrückten Baummotiv von Tibor Iski Kocsis.

Der die Bildgründe perspektivisch bündelnde Fluchtpunkt fehlt in der Bildordnung der hier vorgestellten Künstler. Er wird ganz bewusst zugunsten einer eigendynamischen, sich dem Raumkontinuum entziehenden Struktur aufgegeben.

Der schwerelose Blick zum Himmel aus einer fragilen Wildnis heraus - wie bei Stepanek & Maslin - verweist darüber hinaus auf eine metaphysische Obdachlosigkeit und das romantische Ideal der Verschmelzung mit der Natur gerät mehr und mehr zur Ausflucht in eine private Welt der Sehnsüchte. Eine desorientierende, einsame schwebende Erfahrung, genauso wie sie uns das Scheinwerferspiel in der Stadtlandschaft von Jan Ros suggeriert.

Die Betitelung Young European Landscape beschreibt einen Versuch der Neudefinierung der Natur- und Landschaftswahrnehmung anhand der europäischen Tradition der Landschaftsmalerei. Sie bietet das angemessene formale Relationsgerüst, jenen ästhetischen Rückzugsort, der es ermöglicht, die Welt aus genügender Distanz und auf wahrhaft menschliche Weise zu reflektieren. U.G.

Vertreten: Gábor A. Nagy, Juan Béjar, Adam Bota, József Bullás, Szilárd Cseke, Konstantin Déry, Fabian Faltin, Deenesh Ghyczy, Peter Hampel, René Holm, Chelushkin Kirill, Franziska Klotz, Tibor Iski Kocsis, Adam Magyar, Svätopluk Mikyta, Alberto Petrò, Jan Ros, Jean Noël Schramm, Mirjam Siefert, Stepanek & Maslin, Anna Szigethy, Horst Waigel, Anne Wölk und Markus Wüste.

Kurator Uwe Goldenstein Co-Kuratorin Veronika Baksa-Soós

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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YOUNG EUROPEAN LANDSCAPE
Im schwerelosen Raum der Landschaft
Kuratoren: Uwe Goldenstein, Veronika Baksa-Soos

Künstler: Juan Bejar, Adam Bota, Jozsef Bullas, Szilard Cseke, Konstantin Dery, Peter Hampel, Rene Holz, Chelushkin Kirill, Franziska Klotz, Tibor Iski Kocsis, Adam Magyar, Svatopluk Mikyta, Gabor A. Nagy, Alberto Petro, Jan Ros, Mirjam Siefert, Jean Noel Schramm, Alice Stepanek & Steven Maslin, Anna Szigethy, Horst Waigel, Anne Wölk, Markus Wüste.