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Yves Klein ist einer der wichtigsten Protagonisten der europäischen Avantgarde in den 1950iger Jahren. Erstmals in Österreich ist ihm eine umfassende Retrospektive gewidmet, die in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou, Paris realisiert wird. Klein gilt als der „Erfinder“ der monochromen Malerei, sein Name ist mit dem von ihm patentierten International Klein Bleu (IKB) assoziiert. Sein Werk — es beschränkt sich durch seinen frühen Tod im Alter von 34 Jahren auf nur acht überaus produktive Jahre — ist außerordentlich vielfältig und reicht über die Malerei und Skulptur weit hinaus in Bereiche der performativen und der konzeptuellen Kunst. Kleins Kunstschaffen geht von der Farbe Blau als Ausdruck höchster Spiritualität und geistiger Energie aus, der Künstler erweitert das Farbspektrum in der Folge um die Farben Rosa und Gold. Seine unvergleichlichen Gemälde bezeichnete er jedoch stets „als die Asche seiner Kunst“.

Yves Klein beschäftigt sich in seinen Aktionen und Manifesten mit Themen wie Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Materie und Leere, Körperlichkeit und Immaterialität. Mit seinen als Anthropometrien bezeichneten „Malereien mit lebenden Pinseln“ — den direkten Abdrücken nackter Modelle auf die Leinwand—verstörte er seine Zeitgenossen. Ebenso blieben seine Architekturutopien, die Klein als visualisierte Orte der Stabilisierung „immaterieller malerischer Sensibilität“ entwarf, Zeit seines Lebens unverstanden. Seine 1961, kurz vor seinem Tod entstandenen „Feuerbilder“ begriff er als Weiterentwicklung der Anthropometrien — ein Malen mit dem Abdruck des Feuers, dem er wie dem Gold mythische Qualitäten zuordnete.

Mehr als 120 Gemälde, Skulpturen, Manifeste und Zeichnungen aus wichtigen privaten und öffentlichen Sammlungen aus Frankreich, den USA und Japan, sowie einzigartige Originalfilme und Dokumente zeigen ein Werk, das eine ungeheure Wirkung für nachfolgende Künstlergenerationen — darunter auch den Wiener Aktionismus — hatte.

Kuratorin Eva Badura-Triska

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Yves Klein
Die blaue Revolution
Kuratorin: Eva Badura-Triska