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Yves Netzhammer. Empathische Systeme
14.06.2019 — 08.09.2019

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 13.06.2019 19:00 Uhr

Der Frankfurter Kunstverein hat Yves Netzhammer, Theo Jansen und Takayuki Todo eingeladen, eine Auswahl ihrer Werke in Einzelpräsentationen zu zeigen, für die der gemeinsame Titel „Empathische Systeme“ eine thematische Überkategorie setzt. Die Ausstellung kreist um das vielschichtige Thema des emotionalen Verhältnisses zwischen Mensch und Technologie. Kommunikationsabläufe finden nicht mehr allein zwischen Mensch und Mensch statt, sondern zwischen Mensch und Technologie und zunehmend tauschen digitale Technologien Daten nur noch untereinander aus.

Yves Netzhammer steht mit seinem künstlerischen Oeuvre für die Auseinandersetzung mit zentralen Fragen des Menschseins im digitalen Zeitalter. Netzhammer formuliert mit seinen humanoiden Figuren, die an anatomische Gliederpuppen erinnern und gänzlich ohne individuelle Züge und Mimik auskommen, Metaphern, die das menschliche Gefühlspektrum in Bilder übertragen. In der Abfolge von Gesten, von Momenten, schafft er Atmosphären, die der Betrachter zu entschlüsseln weiß, wenn er eine empathische Bereitschaft eingeht und sich in die Figuren hineinfühlt. Die Figuren von Netzhammer definieren sich über die Interaktion mit ihrer Umwelt. Durch die reduzierten Anordnungen entstehen dichte Szenen, in denen einzelne Interaktionsabläufe stattfinden, die wie Synthesen menschlichen Handelns und Empfindens wirken. Er löst die Essenz menschlichen Erlebens heraus und gestaltet mit den Mitteln digitaler Zeichen-und Programmiertechniken Animationen, die im Betrachter empathische Reaktionen evozieren. Netzhammer bespielt drei Etagen des Frankfurter Kunstvereins mit einer Auswahl aus seinen digitalen Animationsfilmen, dem zeichnerischen Werk und neuen kinetischen Installationen.

Die Frage nach der Bedeutung von Emotionen und dem Blick des Anderen gehört zu den ewig menschlichen Themen, die in der gesamten Kulturgeschichte eine zentrale Rolle gespielt haben. Das Erkennen der Dinge beginnt damit, sie sinnlich zu begreifen. Der Mensch erlebt und begreift die Welt über seinen Körper, über seine Sinnesorgane und schafft darüber seine Interpretation von Welt in Form von Kenntnis. Der Körper ist das Medium des menschlichen In-der-Welt-Seins. Emotionale Signale und Zeichen kann der Mensch im Wesentlichen allein anhand physischer Merkmale erkennen. Interdisziplinäre Forschungsprojekte untersuchen unter dem Schlagwort „Affective Computing“ unterschiedliche Methoden, um die menschliche emotionale Resonanz auf digitale Agenten zu erhöhen und den vom Menschen gefühlten Unterschied zur Technologie zu minimieren.

Die Arbeiten der drei Künstler entstehen mit unterschiedlichen Ästhetiken und gänzlich diversen künstlerischen Prozessen und Ausformulierungen. Allen Werken ist gemeinsam, dass sie trotz der synthetischen Beschaffenheit leiblich anmuten und sie allein über die Form ihres physischen Handelns im Raum, also über jegliche sprachliche Greifbarkeit hinaus, im Betrachter eine innere Berührtheit erzeugen.

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Theo Jansen. Empathische Systeme
14.06.2019 — 08.09.2019

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 13. Juni 2019, um 19 Uhr

Der Frankfurter Kunstverein hat Yves Netzhammer, Theo Jansen und Takayuki Todo eingeladen, eine Auswahl ihrer Werke in Einzelpräsentationen zu zeigen, für die der gemeinsame Titel „Empathische Systeme“ eine thematische Überkategorie setzt. Die Ausstellung kreist um das vielschichtige Thema des emotionalen Verhältnisses zwischen Mensch und Technologie. Kommunikationsabläufe finden nicht mehr allein zwischen Mensch und Mensch statt, sondern zwischen Mensch und Technologie und zunehmend tauschen digitale Technologien Daten nur noch untereinander aus.

Theo Jansen schafft raumgreifende kinetische Skulpturen und bezeichnet sie als neue Form nichtbiologischen Lebens. Er baut die Skulpturen aus synthetischen Materialien wie Polyurethanröhren, Kabelbinder und Plastikflaschen und konstruiert damit Wesen, die durch Windkraft in Bewegung gesetzt werden. Dadurch bauen sie kinetische Energie auf, um so in Bewegungen zu kommen. Jansen verwendet ein von ihm entwickeltes Computerprogramm, anhand dessen ein Algorithmus die Mechanik des Laufapparats kalkuliert. Das tragende Skelett ist in einer präzisen Proportion konstruiert. Dadurch entstehen fließende, insektenhafte Bewegungen, die im Betrachter eine unmittelbare Berührtheit auslösen. Es ist nicht ein Gesicht, es sind nicht anthropomorphe Züge oder ein Blick, die den empathischen Bezug zu den Wesen herstellen, sondern es sind Bewegungen im Raum.

Die Frage nach der Bedeutung von Emotionen und dem Blick des Anderen gehört zu den ewig menschlichen Themen, die in der gesamten Kulturgeschichte eine zentrale Rolle gespielt haben. Das Erkennen der Dinge beginnt damit, sie sinnlich zu begreifen. Der Mensch erlebt und begreift die Welt über seinen Körper, über seine Sinnesorgane und schafft darüber seine Interpretation von Welt in Form von Kenntnis. Der Körper ist das Medium des menschlichen In-der-Welt-Seins. Er ist zugleich dem Ich und der Welt zugehörig, er ist Subjekt und Objekt in einem. Mensch und Maschine unterscheiden sich jedoch wesentlich in ihren Sensorik-Apparaten, mit denen sie Welt wahrnehmen und verstehen.

Emotionale Signale und Zeichen kann der Mensch im Wesentlichen allein anhand physischer Merkmale erkennen. Interdisziplinäre Forschungsprojekte untersuchen unter dem Schlagwort „Affective Computing“ unterschiedliche Methoden, um die menschliche emotionale Resonanz auf digitale Agenten zu erhöhen und den vom Menschen gefühlten Unterschied zur Technologie zu minimieren.

Die Arbeiten der drei Künstler entstehen mit unterschiedlichen Ästhetiken und gänzlich diversen künstlerischen Prozessen und Ausformulierungen. Allen Werken ist gemeinsam, dass sie trotz der synthetischen Beschaffenheit leiblich anmuten und sie allein über die Form ihres physischen Handelns im Raum, also über jegliche sprachliche Greifbarkeit hinaus, im Betrachter eine innere Berührtheit erzeugen.

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Takayuki Todo. Empathische Systeme
14.06.2019 — 08.09.2019

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 13. Juni 2019, um 19 Uhr

Der Frankfurter Kunstverein hat Yves Netzhammer, Theo Jansen und Takayuki Todo eingeladen, eine Auswahl ihrer Werke in Einzelpräsentationen zu zeigen, für die der gemeinsame Titel „Empathische Systeme“ eine thematische Überkategorie setzt. Die Ausstellung kreist um das vielschichtige Thema des emotionalen Verhältnisses zwischen Mensch und Technologie. Kommunikationsabläufe finden nicht mehr allein zwischen Mensch und Mensch statt, sondern zwischen Mensch und Technologie und zunehmend tauschen digitale Technologien Daten nur noch untereinander aus.

Takayuki Todo geht mit seiner Arbeit „SEER“ der Frage nach, welchen emotionalen Effekt Blickkontakt und Mimik bei der Interaktion Mensch und Technologie erzeugen. Aus 3D-Druck-Modulen, Miniaturmotoren und Gesichtserkennungssoftware hat Todo einen anthropomorphen Kopf hergestellt, der den Blick des Betrachters sucht, ihn erwidert und dessen Gesichtsmimik spiegelt. Die minimalen Bewegungen stellen eine sofortige Synchronisation der Gestik und Mimik zwischen Mensch und Humanoid her und damit verbunden im Betrachter eine emotionale Reaktion. Was entsteht ist eine Asymmetrie in der Interaktion. Auf den Betrachter wirkt das Verhalten der Maschine wie ein Ausdruck von Emotionen. Was der technische Körper leistet ist den menschlichen Blick und die Bewegung der Gesichtsoberfläche zu dekonstruieren und widerzugeben. Während der Betrachter menschliche Intentionen auf die Maschine projiziert, schaut er im Wesentlichen eine Spiegelung seiner selbst an.

Die Frage nach der Bedeutung von Emotionen und dem Blick des Anderen gehört zu den ewig menschlichen Themen, die in der gesamten Kulturgeschichte eine zentrale Rolle gespielt haben. Das Erkennen der Dinge beginnt damit, sie sinnlich zu begreifen. Der Mensch erlebt und begreift die Welt über seinen Körper, über seine Sinnesorgane und schafft darüber seine Interpretation von Welt in Form von Kenntnis. Der Körper ist das Medium des menschlichen In-der-Welt-Seins. Emotionale Signale und Zeichen kann der Mensch im Wesentlichen allein anhand physischer

Merkmale erkennen. Interdisziplinäre Forschungsprojekte untersuchen unter dem Schlagwort „Affective Computing“ unterschiedliche Methoden, um die menschliche emotionale Resonanz auf digitale Agenten zu erhöhen und den vom Menschen gefühlten Unterschied zur Technologie zu minimieren.

Die Arbeiten der drei Künstler entstehen mit unterschiedlichen Ästhetiken und gänzlich diversen künstlerischen Prozessen und Ausformulierungen. Allen Werken ist gemeinsam, dass sie trotz der synthetischen Beschaffenheit leiblich anmuten und sie allein über die Form ihres physischen Handelns im Raum, also über jegliche sprachliche Greifbarkeit hinaus, im Betrachter eine innere Berührtheit erzeugen.

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