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Zsuzsánna Barabás - Zustand : Abstand - Fotografie - Vernissage

Ausstellungsdauer: 31.10.-13.12.2020
Geöffnet jeweils mittwochs, 15-19 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0151 51072076.

Vernissage / Fr, 30.10.2020, 19 Uhr
2. Vernissage / Sa, 31.10.2020, 19 Uhr
Ernst Wenzel Gummer – Klavier

Zustand : Abstand

Die Künstlerin Zsuzsánna Barabás hält mit Hilfe der Photokamera einen Augenblick der emotionalen Gefühlsentladung fest. Der Zuschauer wird durch die Bilder mit den eigenen körperlichen und seelischen Erfahrungen konfrontiert. Die Bilder erzählen von Gefühlen und der Auseinandersetzung des Körpers mit dem seelischen Innenraum sowie der räumlichen Umgebung.
In einem Teil der Serie ist der Körper in das beengte Raum-eck gedrängt, in dem sich ein Bett befindet. Die animalische Leidensfähigkeit des Körpers wird sichtbar und das seelische Korsett nachvollziehbar. Die Körpersprache, sowie das verzerrte Gesicht erzählen von der persönlichen Betroffenheit der Person. Der direkte Blick weckt nicht nur Aufmerksamkeit, sondern rückt durch den Versuch der Deutung des Gesichtsausdrucks, das eigene Ich des Betrachters in den Vordergrund. Ein intensives Eintauchen in die Bilder verschiebt intime Grenzen. Es ist ein voyeuristischer Blick in einen Moment der ausladenden Gefühle, die meistens im Privaten, im Verborgenen stattfinden.
Bei den verschwommenen Nahaufnahmen, die die Abstraktion streifen, wird auf sensible Weise das Mitgefühl des Betrachters geweckt.
Die Dokumentation von persönlichen Gegenständen (Wäscheständer), die sich erkennbar im Außenraum befinden, zeigen einen Versuch, durch Lichtzeichnung die Ferne in die Nähe zu rücken. Die Künstlerin benutzt die Langzeitbelichtung für experimentelle Zeichnungen mit Hilfe von entfernten Lichtquellen, wie das Licht von Laternen. Diese in weiter Ferne sich befindenden Lichtquellen werden in den Innenraum geholt, wo sie verschiedene Szenen bespielen.
In einer Variante der Lichtzeichnungen, wird der Körper zur Leinwand der Lichtlinien, die auf sich zu entladende, unaufgelöste innere Spannungen verweisen. Die sorgfältig arrangierten Porträts, wie die auf dem Stuhl, zeigen die Fähigkeit des Körpers in Stille zu verharren. Der Körper ist aber nie in seiner Vollständigkeit zu sehen. Die Transparenzen des Körpers verweisen auf seine Vergänglichkeit.

Arnold Schönberg: Suite op. 25 – ‚In chromatischer Tonart‘
„Sind Sie dieser vielumstrittene Komponist?“ „Ich muß schon ‚ja‘ sagen; aber die Sache ist so: Einer hat’s sein müssen, keiner hat’s sein wollen; da hab’ ich mich halt dazu hergegeben!“ Dazu hergegeben hat sich Schönberg, den letzten Schritt zu wagen:
Hinaus aus dem Gravitationszentrum einer tonalen Sonne, deren Strahlkraft an den Rändern des Sonnensystems durch chromatisch modulatorischen Dauerbeschuss kaum mehr wärmende Wirkung zeitigt. Hinein in ein neues Gleichgewicht, in ein polygames Beziehungsgeflecht aller 12 wohltemperierten Töne.
Seinen musikalischen Gedanken hat Schönberg in das barocke Gewand der Tanzsuite gekleidet. Ihre Choreographie indes inspiriert sich an spätromantisch raumgreifender Geste. Es klingt eine tragikomische, burleske musikalische Szenerie.

Biographien
Die transsylvanische Künstlerin Zsuzsánna Barabás studierte freie Kunst in Klausenburg (Rumänien) und München. Ihr künstlerisches Spektrum erstreckt sich von Photographie über Performance bis hin zur klassischen Druckgrafik.
Der Pianist Wenzel Gummer absolvierte Konzertexamina solistisch und kammermusikalisch. Er ist Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes und der Landesgraduiertenförderung des Saarlandes. Er konzertiert in Europa und Japan. Aufnahmen mit Werken von Franz Liszt, Johannes Brahms und Dmiti Schostakowitsch entstanden für den SR.
www.wenzel-gummer.com