zwei dinge und ihr akkord – konkret | concrete

Carla Guagliardi – duas coisas juntas e seu acorde | zwei dinge und ihr akkord

Nicolaus Schmidt – konkret | concrete

08.02.2020 - 29.02.2020
Eröffnung am 07.02.2020 um 19:00 Uhr

Diese Ausstellung ist die fünfte in einer langfristig angelegten Ausstellungsreihe, in der es um Künstlerfreundschaften geht. Bislang waren Drew Shiflett aus New York, Tuguldur Yondonjamts aus Ulan Bator, Adrian Sauer aus Leipzig und Ralf Weißleder aus Hamburg zu Gast.

Carla Guagliardi ist eine deutsch-brasilianische Künstlerin, die mit minimalistisch anmutenden Installationen arbeitet und dafür Materialien wie Glaskugeln, Kupferrohre, Eisenstangen, Fäden, Gummibänder, gefüllte Heliumballons, u.a. verwendet. Sie schafft damit Skulpturen, die den gesamten Raum neu definieren. Sie versucht dabei u. a. Zeit sichtbar zu machen und die Schwerkraft temporär zu überwinden. Für die neue Ausstellung arbeitet sie zusätzlich mit Beton. Es geht um Spannungen, Bezüge und Zusammenhänge, die man als Betrachter nur erahnen kann. Ein roter Faden verschwindet in der Wand, kommt an anderer Stelle wieder heraus, verschwindet wieder – was passiert in der Wand? Stehen die beiden mit Luft gefüllten Ballons vor der Wand über ein verborgenes System in Verbindung?

Nicolaus Schmidt hat Fotografien aus seinem Projekt N.Y.B.P. (New York Breakdancer Project) im zweiten Raum der Galerie in Beziehung zu den Besonderheiten des Raumes (Versprung in der Wand, Nische ...) gehängt – der Raum erschliesst sich auf eine neue Weise. Beton spielt auch bei Nicolaus Schmidt eine Rolle. Die Breakdancer führen ihre Stunts direkt auf dem rohen Beton der Gehwege in Midtown Manhattan aus. Beton, Asphalt, Stein – größer kann der Kontrast zur Körperlichkeit der afroamerikanischen Tänzer kaum sein. Die Schwerkraft scheint bei ihnen aufgehoben zu sein. Nicolaus Schmidt arbeitet in seinen Fotografien diesen Gegensatz heraus.

Carla Guagliardi, geb. in Rio de Janeiro hat an der Escola de Artes Visuais do Parque Lage studiert. Sie nahm an mehreren künstlerischen Residenzen im Ausland teil, darunter 1999 das Künstlerprogramm des Künstlerhauses Bethanien in Berlin. Später arbeitete sie auch im Künstlerprogramm 2001-Helsinki (HIAP/Cable Factory) und 2002 in Mysore, Indien, sowie in der Villa Aurora in Los Angeles (2007). Sie lebt und arbeitet in Berlin und hat in vielen Museen, Kunstvereinen und Galerien in Deutschland und Brasilien ausgestellt. 2018 war sie für den Kunstpreis Prêmio PIPA im Museu de Arte Moderna do Rio de Janeiro nominiert.

Nicolaus Schmidt, geb. in Arnis, hat in Hamburg an der HfbK studiert und in New York, New Delhi, Berlin, Basel und anderen Städten ausgestellt. Nach Aktionen im öffentlichen Raum und malerischen Arbeiten bildet seit gut 15 Jahren die Fotografie den Mittelpunkt seiner Arbeit. Nicolaus Schmidt hat bislang sechs Bücher veröffentlicht, zwei weitere sind in Vorbereitung. Er lebt und arbeitet in Berlin. Zusammen mit Christoph Radke hat er die Kunststiftung K52 initiiert.

Nicolaus Schmidt und Carla Guagliardi kennen sich seit 1999, als beide bei den offenen Ateliers in Berlin Prenzlauer Berg mitmachten.