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Zwelethu Mthethwa, geb. 1960 in Durban, lebt und arbeitet in Kapstadt. Er wurde in den 90er Jahren durch seine Porträt-Fotografie in den Townships international bekannt. In der Zwischenzeit ist er in viele renommierte Sammlungen aufgenommen worden, darunter Guggenheim und MoMA in New York, auch schon vor Jahren in die Hamburger Kunsthalle. In der neuesten Serie „Maidens“ porträtierte er während eines Tanzfestes, auf dem Tausende von jungen, modernen Mädchen aus ganz Südafrika zusammentreffen. Mit Arbeiten aus dieser Serie ist Mthethwa in der Wander-Ausstellung „Planet Afrika – zeitgenössische junge afrikanische Fotografie“ bis Ende 2007 in verschiedenen Städten in Deutschland zu sehen.

Das Projekt „Maidens“ setzt sich mit Beziehungen und Verhaltensweisen junger Mädchen während des „Reet-Tanzes“ auseinander, ein Zulu-Ritual, das gemeinhin als Überprüfung der Jungfräulichkeit der Mädchen bekannt ist. Die Wichtigkeit dieses Rituals ist jedoch umfassender als ein einfacher Jungfrauen-Test, er ist ein komplizierteres Thema, das nicht auf die Überwachung der Sexualität und der Körper von Frauen reduziert werden kann. Im Laufe des Rituals werden die Mädchen über die Bedeutung ihrer Weiblichkeit, Körper und Sexualität belehrt, Sachverhalte hinsichtlich Gesundheit und Kosmetik gehören zu einem beziehungsreichen Protokoll, deren Verhalten es zu lernen oder umzulernen gilt, um an Familienhaushalten, Gemeinschaften und der Gesellschaft insgesamt teilnehmen zu können.

Von besonderer Bedeutung ist, dass das Ritual junge Mädchen aus verschiedenen (Zulu) Haushalten, Clans und Regionen Südafrikas zusammenbringt. Diese Mädchen treffen sich als Fremde und gehen als Freunde, Verwandte, Familien und Gefährten auseinander. Auf diese Weise werden verschiedene Formen von Verwandtschaften, Freundschaft und Bindungen entwickelt. Sie lernen über dieselben und sich selbst, und etablieren so verbindende Geschichte und Beziehungen in sozialer, kultureller, politischer und sexueller Hinsicht. (...)

Durch eine Serie von Photographien, die von verschiedenen Blickwinkeln und Entfernungen aufgenommen wurden und die die Umgebung als Rahmung der Porträts verstehen, sucht Maidens visuell einen reflektiven Raum zu schaffen, in dem die Beziehungen zwischen den Mädchen sichtbar gemacht und verstanden werden können. Maidens ist eine visuelle Abhandlung über die wichtige und komplexe Beziehung zwischen Mädchen, speziell was ihre Körperhaltungen über ihre Eigenwahrnehmung und ihre Einstellungen aussagen(...)

Thembinkosi Goniwe

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