short biography

Gustave Courbet (Jean Désiré Gustave Courbet) 1819 bei Besançon als Sohn wohlhabender Großbauern geboren, gest. 1877 in La Tour-de-Peilz/Schweiz, war Landschafts- Porträt- und Genremaler und gilt heute als der Hauptvertreter der Kunstrichtung des Realismus. Schon während seiner Schulzeit eignete sich Courbet im Atelier von Charles-Antoine Flajoulot die ersten Grundkenntnisse in Malerei und Zeichnen an. Nach seiner Übersiedelung nach Paris kopierte er im Louvre die Meister der holländischen und venezianischen Malereien des 16. und 17. Jahrhunderts. 1848 lernte er den Schriftsteller Charles Baudelaire und die Maler Honoré Daumier und Camille Corot kennen, mit denen er eine inspirierende Freundschaft pflegte.
Sein Bild "Courbet mit schwarzem Hund" wurde 1843 von der Jury des Salons aufgenommen. Danach durfte er seine Werke erst nach der Februarrevolution 1849 wieder im Salon ausstellen. Courbet wandte sich entschieden gegen den Akademismus der idealisierten und klassizistischen Malerei. Mit Umkehrungen und Widersprüchen brachte er die Sehgewohnheiten der Gegenwart an ihre Grenzen, so mit seiner Methode, Farbe statt mit Pinsel mit dem Spachtel auf- und abzutragen oder feste Dinge als Objekte mit transparentem Charakter, unfeste dagegen, wie Wasser, pastos und undurchdringlich wiederzugeben (z.B. "die Steinklopfer" von 1849 oder "die Kornsieberinnen" von 1853). Er wählte das Format eines Historienbildes, welches traditionell eher für nationalistische Kriegsszenerien gedient hatte, für Darstellungen von Alltagsszenen wie "Das Begräbnis Ornans", welches für heftige Proteste sorgte, u.a. wegen der Profanierung sakraler Zeremonien. Die versteckten kritischen Aussagen in seinen Bildern wurden von fortschrittlichen Zeitgenossen, wie Délacroix oder dem Philosophen Phoudon geschätzt. Beim großen Publikum stieß er jedoch nur auf Ablehnung. Als seine Bilder von der Jury der Weltausstellung von 1855 in Paris nicht angenommen wurden, stellte er 40 seiner Werke unweit des Ausstellungsgeländes in einem Pavillon aus, über diesen er ein Schild aufhängte mit der Aufschrift: "Le Réalisme".
Courbet war an dem Sturz des Second Empire 1870 aktiv beteiligt. Er wurde wegen seines Vorschlags, die Vendôme-Säule als wertloses und unwürdiges Denkmal abzureißen, nach der Niederlage der Kommune zu sechs Monaten Haft verurteilt. Als danach die französische Regierung 335.000 Francs für die zerstörte Vendôme-Säule als Schadensersatz von ihm verlangte, floh er in die Schweiz, wo er sich rege an Kunstausstellungen u.a. in Genf und Lausanne beteiligte. In La Tour de Peilz verlebte er seine letzten Jahre und starb am 31. Dezember 1877 an Wassersucht.
Alexandra Fuchs, kunstaspekte 2011

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