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Die art.fair 2005 bringt internationale Shootingstars mit Kunst des 21. Jahrhunderts nach Köln

Aktuelle Kunst aus zwölf Ländern aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Skulptur, Neue Medien und Video-Kunst ist auf der art.fair und Ihrer New Yorker Gastmesse DiVA zusehen.

Vom 29.10. bis 01.11.2005 präsentieren 65 aufstrebende und etablierte Galerien auf der art.fair 2005 ein frisches und innovatives Programm - aktuelle Werke von Künstlern ab Jahrgang 1960. Zwischen 16.000 und 22.000 Besucher erwarten die Veranstalter, Andreas Lohaus und Walter Gehlen, in diesem Jahr.

Aufgrund des großen Erfolges in den letzten zwei Jahren findet die art.fair nicht wie gewohnt im Kölner Palladium statt, sondern zeigt sich in neuem Glanz im EXPO XXI, Gladbacher Wall 5 in der Köln-City. Die modern renovierten Messehallen sind größer und zentraler als die ehemalige Location. Auch die Aussteller honorieren diesen Umzug. Schon im Mai lagen doppelt so viele Anmeldungen vor als Kojenplätze zur Verfügung standen.

Um fast 20 % ist die Galerienzahl der art.fair 2005 zum letzten Jahr angestiegen. Dies beweißt, dass sich die art.fair als wichtiger Marktplatz für aktuelle, internationale Kunst aus dem 21. Jahrhundert etabliert hat, auch über die Grenzen Deutschlands hinaus. Über 40 % der Galerien kommen aus dem Ausland.

Der ukrainische Künstler Oleg Kulik gilt in diesem Jahr als besonderer Kunsttipp. Exklusiv auf der art.fair zeigt die Baseler Galerie Leonhard Rüthmüller grossformatige, aufwendig in Szene gesetzte Fotoarbeiten des mehrmaligen Biennale- und Documenta-Teilnehmers. Der in Moskau beheimatete Maler und Auktionskünstler wurde 1961 in Kiew geboren und durch seine unkonventionellen Installationsausstellungen bekannt. Nach provokant-skandalösen Aktionen zum Thema der Wechselbeziehungen von Mensch und Tier kehrte Kulik um 2000 zum Thema der Transparenz der Kunst und ihren Bezug zur Wirklichkeit zurück. Oleg Kulik selbst wird zur Vernissage der art.fair am 28. Oktober 2005 anwesend sein.

Auch im Werkschaffen des 1975 in Graz geborenen Clemens Krauss steht der Mensch und sein Körper im Fokus. Für Furore sorgt der neue Shooting-Star auf Messen insbesondere mit seinen großformatigen Bildern aus der Serie "Das Körperkörper-Problem". Verlorene, auf weißem Grund pastos aufgetragene und verschwommene Farbfiguren implizieren komplexe Körpersysteme und Umfeldbeziehungen. Der von der DNA-Galerie, Berlin vorgestellte Künstler arbeitete vor dem Kunststudium einige Zeit als Arzt, was viele seiner Werke beeinflusste.

Die Acrylgemälde von Eckart Hahn sind auf die Leinwand fixierte Installationen. Traummotive, Zeitungsfotos, Orte eines Geschehens lösen bei Hahn unmittelbar Bildgedanken aus, die er auf Wesentliches reduziert. Ohne reale räumliche Begrenzungen kann der Betrachter die Sujets erweitern und mit seinen Vorstellungen korrespondieren. Zeltplanenberge sieht man häufig im Werk des 1971 geborenen Baden-Württembergers, den die Düsseldorfer Galerie Burkhard Eikelmann zeigt. Sie stellen Hahns Versuche zu einer Ordnung dar, beinhalten aber zugleich ihr Scheitern.

Im Pogramm von Burkhard Eikelmann sind auch Bilder der 43jährigen Künstlerin Tanya Hengstler. Ihre Arbeiten waren bisher hauptsächlich in Galerien ihrer Moskauer Heimat ausgestellt, aber auch schon in New York oder Erfurt zu sehen.

Installativ gebaut sind die Bilder von Nele Waldert. Sie vibrieren zwischen dem Zwei- und Dreidimensionalen und stoßen Gedankenbilder beim Betrachter an. Installationen der 41jährigen Düsseldorferin stellt die Kölner Galerie Alexa Jansen vor. Alltägliche, simple Dinge werden in eine freie Plastik verwandelt. Das konsequent-offene, aber zugleich seltsam-rätselhaft Anmutende der Arbeiten mit einem Hang zum Erzählerischen entfaltet eine eigene Sprache im Rahmen von Maß und Verhältnis der Linien zum Ganzen. Alles resultiert aus genauen Beobachtungen und Analysen, die sich nur soweit vom Realen entfernen, wie sie noch als Optionen oder Ergänzung des bewussten Erlebens wahrgenommen werden können.

Die "Christopher Cutts Gallery" aus Toronto zeigt Richard Stipl. Der hier lebende, aber 1968 in Tschechien geborene Künstler war erfolgreich auf vielen Messen in den USA, Kanada und Europa vertreten. Nach anfänglicher Arbeit als Maler wechselte er zur Skulptur. Sich selbst als Modell benutzend, fokussiert Stipl in aufgereihten kleinen Büsten erschöpfend und durch alle Lebensphasen gehende, widersinnige Momente. Die Kopfplastiken geben in Kunstkreisen seit längerem Anlass zu intensiven Diskussionen. Sie demonstrieren ein außergewöhnliches Talent hinsichtlich einer ungewohnten Konsequenz, mit der Stipl die Betrachter rücksichtslos dazu zwingt, die Rolle von Grenzen und Auswahlkategorien zu prüfen.

Zusätzlich zum Ausstellerprogramm der art.fair zeigen weitere ca. 20 internationale Aussteller der New Yorker Messe DiVA Arbeiten aus dem Bereich Video und Neue Medien. Die DiVA wird unter dem Dach der art.fair eine eigene Halle bespielen. Erstmalig in Deutschland konnte die New Yorker Digital and Video Art Fair - DiVA für ein Gastspiel gewonnen werden.

Auf der DiVA präsentiert die Galerie Vostell aus Berlin Arbeiten der namenhaften Vorreiter der Videokunst. Die Produktion "Sun in your head" von Wolf Vostell aus dem Jahre 1963, die als Wegbegleiter und Pioneer der Videokunst in die Kunstgeschichte eingegangen ist, wird u.a. dort zu sehen sein. Wolf Vostell sah sich als Zeitzeuge und Beobachter, immer in regem Kontakt mit anderen Vor- und Querdenkern, wie z. B. Joseph Beuys und Marcel Duchamp. Die von ihm entwickelte Kunstform nennt sich "Dé-coll/age".

Einheitlich wird auch der amerikanische Vorreiter Nam June Paik von der Galerie Vostell dargeboten. Seit Anfang der 60er Jahre hat sich der ausgebildete Musiker mit dem Medium Video als eigenständige Kunstform beschäftigt und jüngere Künstler in diesem Bereich maßgeblich beeinflußt. Bereits 1962 begann er mit visueller Elektronik zu arbeiten und zu experimentieren. Das Video "Columbus Boat" aus dem Jahr 1992 ist ein Unikat und steht auf der DiVA zum Verkauf.

Der jüngste Künstler der DiVA Cologne ist I-chen KUO. 1979 in Kaohsiung, Taiwan geboren, lebt und studiert er jetzt in Taipei. Die Gallery Grand Siecle aus Taipei führt eine Videoinstallation, eine Adaptierung von I-chen Kuos vorhergehenden Werken mit dem Titel „Invade the Prigioni" vor. Dabei wird das riesige Bild eines Flugzeugs im Flug über dem Gewölbe des Palazzo delle Prigioni projiziert. Dieser phantastische, hängende Schatten wird von links her bedrohlich über dem gesamten Raum der Ausstellung schweben, wie ein Gespenst, das ein tiefes Gefühl von Bedrohung und Besorgnis hervorruft. Zuletzt stellte I-chen Kuo auf der 51. Biennale Venedig aus.

Der Ausstellerkatalog der art.fair 2005 ist als Printversion, in Kooperation mit "Kunsttermine", über die art.fair International GmbH zu beziehen (petry@art-fair.de) oder online unter www.art-fair.de einzusehen.

Pressetext 06.10.05

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art.fair 2005 - Internationale Messe für aktuelle Kunst
Veranstalter: Andreas Lohaus, Walter Gehlen
EXPO XXI Köln, Gladbacher Wall 5

New Yorker Gastmesse:
DiVA Cologne – Digital & Video Art Fair