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„Wie die Schildkröte ihre Glieder unter ihren Schild zieht, um sich zu schützen, so zieht der Künstler sein Wissen zurück, wenn er intuitiv schafft. Wäre es aber für die Schildkröte besser, wenn sie keine Glieder hätte?“ (Johannes Itten „Kunst der Farbe“ 1961) Eine Ausstellung, bei der zum einen ein Schachbrett aus Teppich-Quadraten und zum anderen hinter einer Spiegelwand eine Black Box installiert wird. Einige ‚Schachfiguren’ – Holzskulpturen - stellen einen Bezug zum Buch „Alice hinter den Spiegeln“ von Lewis Carroll (London 1872) her. Analog zu der von Carroll’s Alice unternommenen surreal-philosophischen Exkursion an die Grenzen herkömmlicher Realitätsmodelle werden diese in Wissenschaft und Kunst im wechselseitigen Spiegelbild zueinander hinterfragt. Arbeiten in der Ausstellung zu jeder von 6 thematischen Einheiten präsentieren Six Impossible Things Alice Thought Before Breakfast. Alice untersucht die Spannung in künstlerischen sowie wissenschaftlichen Dichotomien, bei gleichzeitiger Auflösung harte Trennungslinien wie links und rechts, schwarz und weiss. Asymmetrien bringen Spass in das Spiel. Spiegelbild und Original verschmelzen, Materie mischt sich mit Antimaterie, linke und rechte Hemisphären werden wiedervereint, die sich teilenden Mitochondrien finden wieder zueinander, der Wolf schläft neben dem Hund, Alice wird Königin. Medien: Spiegel-Installationen, Holzobjekte, Draht und Perlen Gebilde, Teppich-Scherenschnitte, Tuschezeichnungen, Mischtechnik auf Aluminium, Videos. MitspielerInnen halten dazu Vorträge an der Universität aus der Perspektive der Philosophie, Kulturanthropologie und Kunst, der Neuro- und Molekularwissenschaften, der Informatik und Physik. Sie nutzen dazu von Celia Brown entwickelte Videos und Tanzperformances.