artist / participant

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Eröffnung: Samstag, 26. Januar, 18 Uhr

"Juju" flüstert zu uns vom Leben und der Macht, die an materielle Objekte gebunden sind. Durch die Jahrhunderte hindurch ist der Begriff verbunden mit Ideen von Aura, Einfluss und Schicksal: In der westafrikanischen Tradition bezieht er sich auf Geister und Gespenster, die mit materiellen Mitteln erreicht werden können. Die heutige Massenproduktion infiziert die meisten Objekte mit Allerweltlichkeit und einem offensichtlichen Mangel an Kraft. Menschen- und Puppengesichter werden auf dem Level von Dosennahrung rezipiert. Wir werden immer unempfindlicher gegenüber ihrer Wirkung. In Delaine Le Bas' Arbeiten werden diese "Objekte" in neuen Behausungen untergebracht, überarbeitet und durch verschiedene Verschiebungen gezogen, die ihnen neue Kraft einflößen. Wie bei den Figuren in unseren Träumen unterdrücken wir unsere Ängste, indem wir uns einreden, es handele sich nur um Erscheinungen: Bilder, Fassaden, Plastiklippen und - augen ohne lauernde Absicht, uns zu bedrohen oder zu verletzen. Steht diese Bedrohung jedoch Seite an Seite mit einem beunruhigenden sozialen Kommentar, können wir nicht länger sicher sein, dass sie nur flüchtig ist. In ihrer ersten Einzelausstellung in der Galerie Giti Nourbakhsch erfindet Delaine Le Bas (* 1965 in West Sussex) die sensationalistische Präsentation des "Juju-Hauses" für sich neu: mit Bezug auf ihre Roma-Herkunft benutzt sie Objekte, die von den Leuten ihres Volkes mit Gefühlen besetzt sind, und platziert sie in ein Umfeld, in dem soziale Traumata widerhallen.

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‘Juju’ speaks to us of life and power bound to physical objects. In West African tradition, it refers to spirits and ghosts, reachable through material things. Present day mass-production infects most objects with mundanity and an apparent lack of power. Faces of humans and dolls come into being on the same scale as tinned food. We are growing anaesthetised to their force. In the work of Delaine Le Bas, these ‘objects’ are re-housed, re-worked and drawn through diverse warps that invest them with novel power. Like the characters in our dreams, we quell our fears by telling ourselves that they are only sprites: images, facades, plastic lips and eyes with no intentions crouching behind to threaten or hurt us. When positioned alongside disquieting social comment, we can no longer be sure that the threat is merely ephemeral. In her first solo exhibition at Galerie Giti Nourbakhsch Le Bas recasts the sensationalist presentation of the ‘Juju house’ with reference to her own visions and identity. She takes ostracised objects, using alchemy to reinvest them with emotive force and positioning them in circumstances that echo social trauma.