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Eine hohe Sensibilität, ja Verletzlichkeit des Strichs. Eine fragile Balance der Komposition. Brüche, Verwerfungen. Wechselnde Schichten. Verschleiernde Vorhänge. Zarte Berührungen und heftige Widerstände. Geordnetes und Irreguläres durchdringen sich in einer leisen und hellsichtig weiten Zeichenkunst: Dies alles kennzeichnet eine Werkgruppe von Zeichnungen, die zu einem ausgewählten Blatt aus der Sammlung Prinzhorn entstanden sind.

In anderen Werkgruppen zeigt sich Dorothee Rockes Vorliebe für runde organische Bildungen, für Bogen und Waben und Eiformen, die sich manchmal wie große Moleküle aneinander legen. Auch hier besticht ihr Gleichgewichtssinn. Oder sie arbeitet mit Punkten, die sie mit einem labyrinthischen Liniengeflecht verbindet. Oder sie reiht „Morsezeichen“ in einer rasanten Folge von kurzen und langen Strichimpulsen aneinander und schafft ein Gewirr von präziser Linearität.

Ihre Bleistiftzeichnungen, die sich auf ein Percussions-Stück von John Cage beziehen, sind empfindsame Notationen von wechselnder Bewegung und Frequenz. Klänge, die auf Halme reduziert sind, die sich in wundersamer Choreografie neigen und aufrichten, die Richtung und Prägnanz und sonore Fülle in einer Ästhetik des Rhythmus durchspielen.

Pressetext

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Dorothee Rocke - Zeichnungen 2001–2005