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Die Galerie KATZ CONTEMPORARY freut sich, zum ersten Mal die Arbeiten von Florian Bühler in einer Einzelausstellung zu zeigen. Bereits 2009 waren seine Werke in einer Doppelausstellung mit Jörg Immendorff zu sehen, nun präsentiert er seine neusten Arbeiten unter dem Titel “Wärme- und Kältequellen“.

Nicht nur sein Ausstellungstitel, sondern auch Florian Bühlers Arbeitsweise beruht auf verschiedenen Quellen - als Vorlage dienen ihm Fotografien, welche er mit Ölfarben auf Leinwand oder Baumwolle übertraÅNgt. Die Gemälde kulminieren aus mehreren, jeweils dichter und komplexer werdenden, opaken Farbschichten und weisen klar gegliederte und frontale Kompositionen auf. Die Arbeit nach Vorlagen ist grundlegend für Bühlers Malerei: Seine Werke fungieren als Bilder von Sujets - sind Schein des Scheins, ausformuliert in deutlichen Formen und Flächen. Die Umsetzung der Bildvorlage endet in einer übersteigerten Formulierung. Bühler schafft damit eine Distanz zwischen dem Betrachter und dem Motiv und gleichzeitig eine Untergrabung der Realität.

Die dargestellten Inhalte in Bühlers Werken sind Allegorien auf Genres der Malerei - Interpretationen bieten sich daher offensichtlich an. So können die (Selbst-)Portraits, Stillleben und Genredarstellungen in der Tradition der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts verstanden werden. Bühlers Arbeiten sind zusätzlich dem Fotorealismus und der Neuen Sachlichkeit verbunden. So wird das Anliegen des Künstlers, die Objekte des alltäglichen Lebens zu erfassen und wiederzugeben, noch verstärkt. Unter anderem spielt das “Kühlschrankbild“ sehr schön mit dieser Darstellbarkeit der Realität - es ist ein Wechselspiel von Täuschung und Greifbarkeit. Die Inhalte entpuppen sich in Bühlers Arbeiten als Sackgassen und Lockfallen. Bei längerer Betrachtung nämlich entsteht das Gefühl einer Leere und Groteske des Dargestellten. Die Sujets sind in ihrem Inhalt negiert, erkaltet und erstarrt, die Bilder sind Artefakte einer trügerischen Fassbarkeit, Vanitas im eigentlichen Sinne.

Die Ausstellung selbst soll als Stillleben gesehen werden: Sie feiert den Schein und also die Malerei an sich. Durch die Entfremdung der Realität und die Farbgebung werden die vermeintlich vertrauten Sujets - als Wärmequellen angesetzt - zu Kältequellen. Demgegenüber stehen die Passion und Hingabe, welche den Werken zugrunde liegt. Sie sind der Trost und die Quelle der Wärme in der Malerei Florian Bühlers.

Florian Bühler (*1983 in Lugano, CH) studierte Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste. Bühlers Werke sind in privaten und öffentlichen Sammlungen, wie im Kunsthaus Zürich und in der Sammlung Bank Julius Bär, vertreten.

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Florian Bühler
Wärme- und Kältequellen