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Es ist mir eine Freude, Sie zur Eröffnung der Ausstellung Nunc Stans von Frank Berger und Falk Haberkorn am Donnerstag, den 05. April ab 18 Uhr einladen zu können.

Die immerwährende Gegenwart, der Moment überzeitlicher Verdichtung und Konzentration als grundlegender Existenzmodus der bildenden Kunst steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Die gezeigten Arbeiten befragen die zeitlichen Aspekte des Begriffs, das Verhältnis von Fragment und Verdichtung und die Dimension auratischer Eindrücke.

Falk Haberkorn nutzt in Nunc Stans eine Wand der Galerie für seine "Einschreibungen", welche als Synthese von Bild und Wort, von Zeichen und Bedeutung funktionieren. Zuvor klar definierte und speziell präparierte Abschnitte werden über den Verlauf der Ausstellung mit Text beschrieben. Von einer schon bei Eröffnung der Ausstellung sichtbaren Einschreibung ausgehend wird Falk Haberkorn die übrigen fünf Flächen nacheinander mit "Inhalt" füllen. Man steht demnach nicht unmittelbar begreifbaren Bild-Objekten gegenüber. Man muss sich, dem zeitlichen Aspekt der Arbeit folgend, immer aufs Neue einlassen und in den Ausstellungsraum begeben, wenn man die Arbeit in ihrer Ganzheit betrachten will. Der Moment der Auseinandersetzung mit dem Werk muss folglich immer wieder bewusst herbeigeführt werden: Konzentriertes Verweilen und Herantreten treffen auf die Bereitschaft zum stetigen Neuanfang und Verwerfen des einmal Erreichten auf Seiten des Künstlers.

Frank Berger stellt dem eine Reihe von Einzelbildern gegenüber, die im klassischen Format gearbeitet sind. Bei der Betrachtung wird jedoch schnell klar, dass es nicht um das Konzept einer Serie geht oder sich über das jeweils Dargestellte eine innere Verbindung ziehen ließe. Vielmehr beansprucht jedes Bild, ganz für sich selbst zu stehen. Der Prozess des Abbildens ist per se immer ein Prozess von Stillstellung eines Geschehens, welches durch das Auge des Künstlers in den Bildrahmen überführt wird. Wie als Doppellung dieses Gedankens hat Frank Berger nun solche "Gesten des Festgestelltseins" auf verschiedenen visuellen und thematischen Ebenen gefunden. Seine Motive muten zunächst banal an, verweigern sich aber einer einfachen Identifikation. Durch die äußerst konzentrierte Darstellung der Gegenstände im Bildraum wird der Blick geschärft für die hinter den Abbildungen liegenden Bedeutungsebenen.

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Frank Berger / Falk Haberkorn
Nunc Stans