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Erstmals seit 75 Jahren sind Werke des Neunkircher Malers und Grafikers Fritz Arnold (1883-1921) in einer Ausstellung zu sehen. Aus Anlass einer Schenkung von Professor Wolfgang Kermer präsentiert die Städtische Galerie Neunkirchen das grafische Werk des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Künstlers in einer Sonderausstellung.

Wer war Fritz Arnold? Den Wenigsten ist der Maler und Grafiker noch ein Begriff und dennoch zählt er zu den bemerkenswertesten saarländischen Künstlerpersönlichkeiten seiner Zeit. Geboren und aufgewachsen in Neunkirchen, war Arnold neben seinem Beruf als Bergmann und Maschinensteiger als Autodidakt künstlerisch tätig - und schuf Erstaunliches. In den letzten, von schwerer Krankheit geprägten Jahren vor seinem frühen Tod entstanden zwischen 1917 und 1920 vier eindrucksvolle Grafikzyklen mit 46 Original-Federzeichnungen, die in ihrer Ausdruckskraft einzigartig sind. Die dicht gedrängten Schwarzweiß-Zeichnungen thematisieren die Schrecken des Ersten Weltkrieges und die Unruhen der Nachkriegsjahre in Folge der Novemberrevolution von 1918/19. In einer eindringlichen Bildsprache, die ihn in die Nähe der großen Expressionisten und Veristen rückt, entlarvt der Künstler gesellschaftskritisch die Missstände der Zeit und entwirft das Gegenbild eines ‚neuen Menschen’ als Verkörperung der Hoffnung auf eine bessere Welt. Arnolds leidenschaftliche Anklage gegen Krieg, Gewalt, Unrecht und den Verfall von Werten, die selbst nicht immer frei war von politischen Ressentiments, macht sein Werk zum Dokument einer zutiefst zerrissenen, von Ängsten, Bedrohungen und Wider-sprüchlichkeiten beherrschten Zeit.

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Fritz Arnold
Das grafische Werk 1917-1920