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In ihrer Ausstellung in der Galerie ritter&staiff greift Hanna Hildebrand auf eine im Stadtraum vorgefundene Beschriftung zurück, die sie reproduziert und im Kontext der Galerie installiert. Das Wort „Kuchen“, das an einer Frankfurter Bäckerei angebracht ist, hat im Laufe der Jahre seine Perfektion eingebüßt – die Buchstaben sind fragmentiert und eingerissen. Hanna Hildebrand nimmt das zufällig entstandene Schriftbild zum Ausgangspunkt eines neuen Designs und bringt eine perfekte Kopie der Buchstaben an der Fensterscheibe der Galerie an. Kontextverschiebung und Kontingenz verbinden Original und Kopie, die dennoch ihr Eigenleben führen.

Während der Eröffnung wird Hildebrand den Gästen einen mit Orangenscheiben dekorierten Schokoladenkuchen offerieren. Der Kuchen steht, einem Kunstwerk gleich, auf einem Sockel, wird am Ende der Eröffnung vermutlich aber nicht mehr als solcher existieren. Allein die Reste und auf dem Boden liegenden Krümel verweisen dann auf das, was die Beschriftung auf der Scheibe indiziert. Schriftzug und Kuchen erweisen sich als absichtsvolle Reproduktion scheinbar zufällig entstandener Dinge.