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Nachdem Haralampi G. Oroschakoff sich jahrelang seiner literarischen Tätigkeit zugewendet hat (2007 ist nach 10jähriger Arbeit im Bloomsbury Berlin Verlag sein bedeutendes Historienbuch "Die Battenberg-Affäre" erschienen) werden in der Ausstellung "Il s´agissait de changer en fichu une poésie" eine exklusiven Auswahl an noch nie gezeigten Bildern aus den Jahren 2005 bis 2009 präsentiert.

... Haralampi Oroschakoffs Bilder und Texte erscheinen als ein einziges, gleichwohl vielfältiges Dennoch. Es spricht ein Insistieren aus seinen Arbeiten, ein unnachgiebiges Bestehen auf der Möglichkeit einer souveränen Kunst, etwas, das nicht mehr möglich zu sein scheint. Im Laufe seiner mehr als dreißigjährigen künstlerischen Arbeit hat er alles, nicht nur Mögliche, eingesetzt, was der Bekräftigung dieser Insistenz dienen könnte. Performances, Malerei, Installationen, Zeichnungen, Projektorganisationen, Vortragsreisen und vielfältige, theoretische und literarische Texte. Dabei hat er unablässig Haltungsmöglichkeiten aufs Spiel gesetzt, erschöpft, desillusioniert und wieder neu erfunden. ... Die souveräne Kunst ist die äußerste Möglichkeit", sagt Georges Bataille. Souveräne Kunst ist eine Kunst des Parierens, die das Risiko der Sinnlosigkeit eingeht. Sie eröffnet das mündige Spiel, der Abwesenheit von Sinn keinen Sinn zu verleihen, sondern eine Zone des Nicht-Sinns zu eröffnen, das heisst eine unmögliche Souveränität zu provozieren. Eine souveräne Kunst trägt Züge einer Kunst des Unmöglichen. Und es sind deren Fluchtlinien, die (uns) angesichts der Arbeiten Oroschakoffs (etwas) angehen könnten. Unverhofft sichtbar ist dies zum Beispiel in seinen, oft kleinformatigen, singulären Gemälden - merkwürdige Perlen, die ich seine Capriccios nennen möchte. Diese Bilder scheinen aus einem Montevideo zu kommen, in dem noch niemand war. Wenn sie den Blick aufschlagen, stellen sie Fragen der Widerständigkeit, des Widerstreits zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, des Zwists zwischen Vernunftideen und ästhetischen Ideen und Fragen nach den gebrochenen Glücksversprechen der Kunst, die bezeugen, dass das Absolute fehlt und dass alles noch zu malen, das heißt zu retten ist. ... (Wilfried Dickhoff (Auszug aus dem Katalog: aus: "Montevideo - oder das Absolute fehlt immer", Köln 2004/Berlin 2009)

Der österreichische Maler und Schriftsteller Haralampi G. Oroschakoff entstammt einer alten russischen Familie. Geboren in Sofia, aufgewachsen in Wien und Cannes, lebt er in Berlin und an der Cote d´Azur.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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Il s´agissait de changer en fichu une poésie
Kurator: Wilfried Dickhoff

Künstler: Haralampi G. Oroschakoff