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Jede kommunikative Setzung des Menschen in die Reiche der Natur findet im Mineralreich, Pflanzenreich, Tierreich ihre Beantwortung, denn die entsprechenden Sinnesorgane sind in der Natur vorhanden, um diese Setzung aufzunehmen. Nur sind die entsprechenden Antworten aus der Natur für unsere Sinne meist nicht erkennbar. Deshalb ist tatsächlicher kommunikativer Austausch mit Tieren so schwer zu etablieren. Verständigungsversuche mit Pflanzen sind weitestgehend unbekannt. Der Austausch mit dem Mineralreich scheint aussichtslos und absurd. Dieser Reduktionismus übersieht aber, dass unsere menschlichen inneren Informationen aus Mineralischen, Pflanzlichem, Animalischen bestehen. Denn der menschliche Körper setzt sich aus Mineral, Pflanze und Tier zusammen. Und so müssen nur die ursprünglichen Sinnesdimensionen erinnert und wiederentdeckt und damit begonnen werden, kreativer in die Natur zu schauen.

Die künstlerische Versuchsanordnung ELF-FELD (ELF bezieht sich auf die Bezeichnung Extremly-Low-Frequenca) im artübergreifenden Kommunikationsbereich, ist ein Weg, sich mit dem pflanzlichen Sein auszutauschen und dem Verstehen der pflanzlichen Wesensform näher zu kommen.

Kunst im sprachlosen Raum Das sog. selbstreferentielle Rauschen oder scheinbar unbestimmt Chaotische des Pflanzenreichs kann nur schwer in die menschliche Sinnesebene eingebracht werden. Berichte von Ereignissen, die sich auf Pflanzen und ihre mentalen Berührungen mit Menschen beziehen, rutschen leicht in den esoterischen Bereich. Deshalb sind vielleicht erste Setzungen einer bestimmten Grundformen, einer Geometrie, eines Programms in den sprachlosen Raum zwischen Mensch und Pflanzenreich Voraussetzung für die Entstehung von Kommunikation. Es geht dabei jedoch nicht nur um die direkte oder indirekte Antworten, sondern darum, erst einmal den Willen zu entwickeln, die türlosen Wände des sprachlosen Raums einzudrücken und mit der Pflanze überhaupt zu kommunizieren zu wollen. Das heißt, in der Pflanzeninstallation ELF-FELD wird versucht, die Pflanzen zu „verstehen“, sie zu „hören“, sie zu „sehen“ – um damit die Überwindung des sprachlosen Raums zwischen Pflanze und Mensch anzugehen.

Funktion Die Pflanzeninstallation ELF-FELD gibt Pflanzen und Menschen die Möglichkeit PflanzenSchrift und ParallelZeichnungen entstehen zu lassen. Dies geschieht, indem Impulse aus dem Blatt einer Pflanz in den ersten Rechner der Anlage fließen und diese Impulse über Messkarte und Programm in die PflanzenSchrift umgewandelt werden. Der Mensch zeichnet parallel dazu per Mausklick in den zweiten Rechner seine ParallelZeichnung. Das heißt, einmal lässt sich die Pflanze auf die Messanordnung von ELF-FELD ein, indem sie ihre physiologisch bedingten Impulse abgibt, zum anderen kann der Benutzer der Installation nachahmend den Auf- zeichnungsformen der Pflanze folgen. Das wäre mit der Führung eines kontrollierten Dialogs zu vergleiche. Einer erzählt und der Andere fragt nach, bis sich die Situation umdreht. Der Anwender der Pflanzeninstallation hat also die Möglichkeit, durch intuitives Antworten auf subdialogischer Ebene sich mit der Pflanze auszutauschen.

Pressetext

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Harald Finke: PflanzenSchriftZeichen
Künstlerische Versuchsanordnung artübergreifender Kommunikation