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23. Juli bis 25. September 2022

hier geblieben! Kunst für die Stadt
Jubiläumsausstellung zum 20jährigen Bestehen der kunst galerie fürth

Eröffnung: Freitag, 22. Juli, ab 17 Uhr
18.30: Grußwort: Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung
Begrüßung: Christina Pallin-Lange, Vorsitzende des Förderkreises der kunst galerie fürth
Einführung: Natalie de Ligt (Leiterin kunst galerie fürth) und Susann Scholl
Pressevorbesichtigung: Donnerstag, 21. Juli 2022, 11 Uhr

Anlässlich des 20jährigen Jubiläums der kunst galerie fürth widmet sich die Ausstellung „hier geblieben! Kunst für die Stadt“ der vergleichsweise jungen Sammlungstätigkeit der Stadt, die seit 2018 unter der Ägide der Städtischen Galerie erfolgt. Mit dem Ziel, vorrangig das Schaffen von Künstlerinnen und Künstlern in Fürth oder der Region in einem Querschnitt abzubilden und die Kunstschaffenden zu fördern, wird der lokalen Szene ein institutioneller Rahmen gegeben – auch wenn die Sammlung bis jetzt noch keinen festen Ort für eine dauerhafte Präsentation gefunden hat.

In den letzten vier Jahren konnten bereits knapp 40 Zeichnungen, Gemälde, Fotografien, Objekte und Skulpturen von insgesamt 16 in Fürth ansässigen Künstlerinnen und Künstlern erworben werden, die nun erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung präsentiert werden. So jung, wie die Sammlung ist, legen die Werke Zeugnis von einer äußerst lebendigen Kunstszene ab, die ihren Zusammenhalt auch aus der Vernetzung in alternativen Ausstellungs- und Ateliergemeinschaften wie dem Kulturring C (Gastspiel), dem Kulturort Badstraße 8 e.V., der Friedrichstraße, der Ausstellungsreihe Schaufenster im Atelier von Andrea Sohler sowie der Freiluftgalerie zieht.

Zur Ausstellung
Wenn eine Stadt sich dazu entscheidet, Kunst der Region zu sammeln, verbirgt sich dahinter immer auch das Anliegen, eine kulturelle Identität herauszuarbeiten. Dass der verbindende lokale Aspekt keinen inhaltlichen roten Faden darstellt, ist naheliegend. Mehr noch als für frühere Generationen verheißt eine Stadtgrenze heute keine räumliche oder inhaltliche Einschränkung. Deshalb möchte die Ausstellung „hier geblieben! Kunst für die Stadt“ die Vielseitigkeit der künstlerischen Ansätze herausheben und zugleich spannungsvolle Bezüge sichtbar machen. Sie umfasst Reales und Utopisches, den zwinkernden Blick auf das sehnsuchtsvoll vertraute Home Sweet Home bei Franz Janetzko oder Fredder Wanoth ebenso wie den bittersüßen Kommentar zum Weltgeschehen bei Anders Möhl. Andrea Sohler schärft in ihren Fotografien den Blick für das Überraschende in der unmittelbaren Umgebung. Kathrin Hausel und Jochen Pankrath entlocken der figurativen Malerei mehrdeutige und hintergründige Bildwahrheiten, wohingegen Julia Frischmann und Akbar Akbarpour in ihren Gemälden mit dem Wechselverhältnis zwischen Materialität und Motiv arbeiten. Der Wunsch, einer perfektionistischen und konsumorientierten Welt eine alternative Lebenseinstellung entgegenzuhalten, äußert sich in mehreren Werken auf ganz unterschiedliche Art und Weise: Während Günter Derleth für seine Fotografien auf die jahrhundertealte Technik der Camera Obscura zurückgreift, die er aus einfachen Dingen selbst baut, verwendet Karsten Neumann gewöhnlichen Plastikmüll, mit dem er seiner stadtutopischen Idee Bethang Ausdruck verleiht. Dem Interesse am Spiel mit Material und Form, wie es in den Wachsarbeiten von Inge Gutbrod zu finden ist, bei der die strenge serielle Reihung einem zufälligen Moment ausgesetzt wird, steht die grenzenlose Formenvielfalt der Flora und Fauna gegenüber, die Stephan Schwarzmann in seinen großformatigen Linolschnitten zeigt. An manchen Stellen vermischt sich, wie bei Anja Molendijk, die Wirklichkeit mit einer literarisch-fiktiven Welt. Ebenso kann ein formales Element wie die Linie Träger ganz unterschiedlicher Bildaussagen werden: mal als feingliedriger Ariadnefaden wie in den Zeichnungen von Andreas Oehlert, mal als konzeptuelles Element wie in den Collagen von Susanne Roth, ein anderes Mal als poetische Geste in den reduzierten Papierarbeiten von Rainer Thomas.

So beschreibt die Ausstellung, die durch Leihgaben der Künstlerinnen und Künstler ergänzt wird, das Neben- und Miteinander in der Region als fruchtbare Bereicherung und lädt ein, das vielseitige Spektrum des künstlerischen Schaffens in Fürth zu entdecken. Die Ausstellung wird kuratiert von Natalie de Ligt und Susann Scholl.

Mit Werken von
Akbar Akbarpour, Günter Derleth, Julia Frischmann, Inge Gutbrod, Kathrin Hausel, Franz Janetzko, Anders Möhl, Stephan Schwarzmann, Anja Molendijk, Andrea Sohler, Karsten Neumann, Rainer Thomas, Andreas Oehlert, Fredder Wanoth, Jochen Pankrath, Susanne Roth

Im Rahmen der Ausstellung bieten wir ein vielfältiges Vermittlungsprogramm mit Führungen, Workshops etc.

*

Programm:

Mittwoch, 24.8., 18 Uhr
Kuratorinnenführung mit Susann Scholl

Mittwoch, 7.9., 18 Uhr
Führung mit den Kuratorinnen und beteiligten Künstlerinnen und Künstlern
Im Anschluss Drinks an der Bar!
Führung inkl. Eintritt 4 Euro / erm. 2 Euro

Stadt(ver)führungen
Sonntag, 18.9., 11 Uhr und 12 Uhr
Kurzführungen mit Susann Scholl, Kuratorin der Ausstellung
Mit Türmchen frei, erhältlich u. a. in der Tourist-Information Fürth

Dienstag, 20.9., 14 Uhr
Kunst am Dienstag — Zu alt für junge Kunst?
Dialogführung für Menschen 55+
4 Euro / ermäßigt 2 Euro
Anmeldung bis zwei Tage vorher - telefonisch unter 0911-974 16 90 oder per Mail hier.

Sonntag, 25.9., 16 Uhr
Führung mit Oliver Boberg
Der Künstler erläutert seine Display-Präsentation „Meer“ im großen Fenster zum Königsplatz und gibt weitere Einblicke in die Serie der Wort-Orte.
Mit Kaffee an der Bar.
Führung und Eintritt sind frei.

Kostenfreier Eintritt am letzten Ausstellungssonntag – 25.9.