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Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf beginnt das Ausstellungsjahr 2009 mit einer Einzelausstellung der französischen Künstlerin Isabelle Cornaro (*1974, lebt und arbeitet in Paris). Cornaros Skulpturen, Zeichnungen und Installationen kreisen um die Organisation von Perspektiven, Abstand und Nähe und das Wechselspiel zwischen zeichenhaftem und realem Raum. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Wahrnehmung von Landschaft und die kulturelle Überformung von Natur. Insbesondere die französischen Landschaftsparks des 18. Jahrhunderts und ihre Aufarbeitung in der Malerei dienen ihr als Ausgangspunkt für Überlegungen zu grundsätzlichen Fragen der Repräsentation und Wahrnehmung, der konstruktiven Überformung unserer Welt und des Verhältnisses zwischen darstellend und abstrakt. Die raumgreifende Installation „Paysage avec poussin et témoins oculaires“, 2008 stellt in abstrakten Gegenstandsformationen ein Gemälde von Nicolas Poussin nach. Vasen mit Blumenmuster stehen im Vordergrund, Sockel mit Porzellan in Tierform bilden den Mittelgrund, Spanplatten und Orientteppiche formen den Hintergrund. Die perspektivische Organisation des Gemäldes sowie wesentliche motivische Komponenten übernimmt Cornaro. Indem sie optische und metrische Messinstrumente in die Installation integriert, verweist sie aber auch auf die idealistische Komposition der klassischen Landschaftsmalerei, die noch heute unsere Vorstellung von Natur als kulturelles Konstrukt bestimmt.

Die Videoinstallation „Songs of Opposites“, 2007 besteht aus fünf kurzen Videosequenzen, in denen Menschen einen Park durchqueren. Zunächst nichts ungewöhnliches, bewegen sie sich auf höchst besondere Weise entlang geometrischer Linien, die einerseits den perspektivischen Linien der Kamera entsprechen, zugleich aber auch an die Blickachsen erinnern, die für die Anlage von Landschaftsparks eine große Rolle spielten. So können in der Landschaftsarchitektur komplexe Bezugssysteme zwischen Skulpturen, Brunnen und Bepflanzung entstehen, die kulturelle Codes und repräsentatorische Ansprüche transportieren. Die artifizielle Gestaltung der Natur als Park korrespondiert der Bewegung im Raum entlang vorgegebener Wege und Strukturen. Das Projekt „Black maria“ (Phenomena overwhelming consciousness)“, 2008 wiederum, stellt das „Framing“ der Kamera als Wahrnehmungsdispositiv ins Zentrum. Es entwickelt ein Szenario für 12 Fotografien, die sich von einem Abstand von 150 m bis auf 1 m dem Modell annähern und Fragen nach dem Verhältnis von Abstand, Blick und Gegenstand aufwerfen.

Die Ausstellung im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen ist Isabelle Cornaros erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland.

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Isabelle Cornaro