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Vernissage: Do. 05. Februar um 19.00 Uhr

In ihren poetischen und manchmal auch ein wenig melancholischen Arbeiten beschäftigt sich die in New York lebende Fotografin Jessica Backhaus mit Fragen nach dem Verrinnen der Zeit und mit Aspekten der Vergänglichkeit. Vorgefundene Alltagsgegenstände und -Konstellationen erzählen von den Träumen und Hoffnungen der Menschen, wecken Erinnerungen oder schaffen einen poetischen Raum zwischen Traum und Wirklichkeit. In ihrer Ausstellung in der Städtischen Galerie Waldkraiburg zeigt die Fotokünstlerin Arbeiten aus den Werkgruppen "Jesus and the Cherries" und "What Still Remains". In ihrem Fotoprojekt "Jesus and the Cherries" (2001 - 2004) hat Jessica Backhaus kurz nach der Wende begonnen, die Bewohner und ihr Lebensumfeld in einer Ortschaft in Westpommern zu portraitieren. In den Gesichtern der Menschen und den Wohninterieurs spürt sie einer Epoche nach, die, während der Zyklus entsteht, durch die Öffnung Polens nach Westen bereits im Wandel begriffen ist. In der Fotoreihe "What Still Remains" (2006 - 2008) reflektiert Jessica Backhaus die Bedeutung scheinbar unbeachteter und vergessener Dinge. Dabei werden in ihren Fotografien unbedeutende Gegenstände plötzlich zu Stillleben voller Raffinesse und mit metaphorischer Bedeutung, aus denen zugleich Präsenz und Abwesenheit spricht. Jessica Backhaus nähert sich den Motiven auf eine unmittelbare Weise, ohne diese zu inszenieren oder sie später am Computer zu bearbeiten. Ihre Herangehensweise, die Erfassung des Moments in seiner Authentizität oder Groteske „schaffen ein Register von Fragmenten der Wirklichkeit, die zusammengenommen eine Erzählung ausmachen: Eine Erzählung über das Bleiben, das Vergehen, die Erinnerung.“ Jessica Backhaus wurde 1970 in Cuxhaven geboren und ist in einer Künstlerfamilie groß geworden. Mit 16 Jahren geht sie nach Paris, wo sie später Fotografie und Visuelle Kommunikation studiert. Dort trifft sie Gisèle Freund, die ihre Mentorin wird. 1995 zieht die Leidenschaft für Fotografie sie nach New York, wo sie einflussreichen Fotografen assistiert und eigene Projekte entwickelt. Ihre Arbeiten wurden bisher in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, darunter in der National Portrait Gallery, London, sowie im Martin-Gropius-Bau, Berlin.