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Jörg Oswalds Bilder sind Analysen der räumlichen und zeitlichen Bedingungen menschlichen Daseins. Die Arbeiten sezieren das Raum-Zeit-Kontinuum und konstruieren Zusammenhänge, die nur in der Subjektiven existieren können. Ausgangspunkt aller Arbeiten ist das Beobachten und Erkennen von Strukturen. Bereits die Konservierung durch Videografie, Fotografie oder 3D Animation ist Teil der Umwandlung vom Objektiven zum Subjektiven.

Formal beginnt die Arbeit Oswalds in der Auswahl von Ort und Zeit der Abbildung, sowie der Konzentration auf einen Ausschnitt und das Weglassen von anderem. Aus den so gewonnenen Elementen komponiert Oswald Bilder, die sehr einfach und gleichzeitig unendlich komplex sind.

Im Zentrum der Arbeiten steht immer der Mensch. Nicht das Objekt, sondern das Subjekt. Die Zuschauer erleben die bewegten Bilder und mischen sie mit den eigenen Erinnerungen und Gefühlen zu einem einmaligen subjektiven Erlebnis. Das Ziel von Jörg Oswalds Arbeit lässt sich mit einem seiner Filmtitel von 1992 gut beschreiben: “Das Bild im Kopf der Fernseher“.

“MORPHEMORPHIN“ ist eine der Video- und Fotoarbeiten. Sie zeigt Flugzeuge, die einander durchfliegen ohne einander zu stören. Lediglich Reflexionen, Licht und Schatten verändern für einen Moment die Oberfläche des jeweils anderen Flugzeugs. Die Idee der Videoarbeit liegt in der Veränderung der linearen Zeitstruktur. Statt nacheinander einen Punkt zu passieren, werden in einer punktuellen Zeitstruktur alle Ereignisse in einem Zeitpunkt zusammengefasst.