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Nusser & Baumgart freut sich sehr, aktuelle Arbeiten von Julius Heinemann (*1984) zu präsentieren. Nachdem er 2011 an der HGB Leipzig sein Diplom absolviert hat, studiert er derzeit im Rahmen eines Postgraduiertenstipendiums am Royal College of Art in London.

Linien, Farbflächen und der weiße Bildgrund – diese für die abstrakte Bildtradition so grundlegenden Darstellungsmittel bringt Julius Heinemann in seinen großformatigen Bildern in gewohnter und zugleich ungewohnter Weise zusammen. Zwischen die vielen bekannten Bilder, Assoziationen und Zuweisungen, die seine Kompositionen in Wechselwirkung mit unserem Hang zur kunsthistorischen Kategorisierung wecken – ein wenig poetischer Cy Twombly, ein wenig wütender Arnulf Rainer, ein wenig ungestümer Basquiat, ein wenig Abstrakter Expressionismus mit seiner betrachterbezogenen Bild-Raum-Beziehung – drängt sich etwas Irritierendes.

Heinemanns Arbeiten sind kein 'mixed bag' kunsthistorischer Intertextualität, sondern eine Zuspitzung abstrakter Zeichnungs-, Malerei- und Raumbegriffe – zugespitzt auf den unbefangenen, aber präzise reflektierten Umgang mit Bildtraditionen und den Grundlagen künstlerischen Handelns. Seine Malerei basiert auf Spuren, die sich auf der Bildfläche einschreiben. Allerdings visualisieren sie nicht den Gefühlszustand des Künstlers im Moment der Begegnung mit der Leinwand, sondern sind schlicht Ausdruck seiner Präsenz. Es ist keine gestische Malerei, sondern Malerei als Geste: Markierungen im Hier und Jetzt, die in der ästhetischen Erfahrung mit dem Bildträger verschmelzen und als physisches Gegenüber, als Schnittstelle zwischen Bildraum und Realraum dem Betrachter begegnen, ihn selbst verorten. (Text: Anne Vieth)

Ein Katalog ist in Vorbereitung.

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Julius Heinemann