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Der Kunstraum Winterthur zeigt in der Ausstellung "Geteilter Raum" eine Installation des deutschen Künstler-Duos Kommissar Hjuler und Mamma Bär. Mit ihren Ausstellungen und Aktionen waren sie bereits in ganz Europa, Japan, den USA und Afrika vertreten.

Die bildenden Künstler, welche schon lange im Bereich der experimentellen Musik tätig sind (über 200 Veröffentlichungen), setzen sich in Ihrer Arbeit "Geteilter Raum" sowohl auch in der Performance "Zwei Eineperson" mit der Abwandlung des Freudschen Drei-Instanzen-Modell auseinander.

In Form einer dadaistischen Gesamt-Collage haben die beiden aus dem Saal, des Kunstraums drei Räume geschaffen, welche für sich selbst betrachtet existieren, aber in Verbindung zueinander stehen.

Thematisch gliedern sich diese Räume in die drei Bereiche Glaube / Leben / Sünde (Über-Ich / Ich / Es), die räumlich getrennt, jedoch mit Objekten und Bildern raumübergreifend bestückt sind. Der Zusammenhang der einzelnen Räume wird durch einfache bauliche Mittel ergänzt und unterstützt.

Der Bereich "Glaube" wird vornehmlich mit Malerei von sakralen Motiven der ehemals katholisch erzogenen Mama Baer bekleidet. Während sie den Bereich "Sünde" mit Exponaten mit vordergründig sexuellem Inhalt bestückt. Ihr emotional getriebener, ja schon fast manischer Malstil von fratzenartigen Erscheinungen, eingehüllt in diverse Körperflüssigkeiten, lösen beim Rezipienten einen befremdlichen Input Overload aus.

Der Bereich "Leben" wird unter anderem mit Hjulers Objekten Namens "La Fleur" und "Bloemenbeet" bekleidet, welche unter ihren Einmachgläsern einen lebendigen Zersetzungsprozess verschiedenster Materialien beherbergen. Das ganze wird ergänzt mit seinen puppenartigen Objekten und Bildern der Mamma Bär aus dem Bereich der Familie. Der Bereich Leben erscheint uns wie ein Spiel aus Materialien, die in scheinbarer Willkür zusammengefügt sind und doch ein zusammengehöriges verbundenes Gesamtwerk repräsentieren.

Den Arbeiten entnimmt man viel Aggression. Sie schreien den Betrachter in offensichtlicher Provokation an. Es entsteht eine Dynamik, eine visuelle Überforderung, mit der der Einzelne kaum noch Schritt halten kann und welche ein flaues Gefühl in der Magengrube hinterlässt.

In dieser Neo-Fluxus Installation, mit dazugehöriger Performance zeigen uns Kommisar Hjuler und Mama Bär, einen fliessenden Übergang zwischen Kunst und ihrem persönlichen Leben. Es geht dabei um in das Leben einwirkende Produktionsprozesse und visualisiert die Unmöglichkeit der Abschottung von der Kunst vor dem Leben.

Jana Vanecek

Die Ausstellung ist für Jugendliche unter 18 Jahren nicht zugänglich.

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Kommissar Hjuler & Mama Baer
GETEILTER RAUM