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Lucas Odahara. Read Before the Fire

01.03.2020 - 26.04.2020
Eröffnung am 1. März um 11:30 Uhr 



Der Kunstverein Grafschaft Bentheim freut sich mit Read Before the Fire die erste institutionelle Ausstellung des Künstlers Lucas Odahara auszurichten.

Das Werk von Lucas Odahara entfaltet sich an der Schnittstelle von Bildender Kunst und Schreibpraxis. Sprache als unser Leben bestimmende, allgegenwärtige Präsenz steht dabei im Fokus seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Der Künstler hinterfragt konventionelle 
Erzählmuster in Texten, gesprochener Sprache und Bildern, die historisch gewachsen sind und bis heute unsere Wahrnehmung der bestehenden Weltordnung und ihrer jeweiligen Machtverhältnisse prägen.
Eigens für die Räume des Kunstverein Grafschaft Bentheim entwickelt Lucas Odahara eine multimediale Installation, die sich mit Sprache in Zeiten von Verlust beschäftigt: Verlust von Erinnerungen, von sozialen und politischen Rechten oder Gesetzen. Dieser Verlust wird dabei nicht als ein Akt des Trauerns verstanden, sondern als eine Möglichkeit wahrgenommen, im Angesicht von etwas gerade verloren Gegangenem zu einer gesteigerten Wachsamkeit zu finden. Die für die Ausstellung konzipierten Arbeiten setzen sich zum Großteil mit den neuerlichen Entwicklungen in der Brasilianischen Politik auseinander. Vor dem Hintergrund der Aufhebung diverser Gesetze und einer weltweiten medialen Zeugenschaft über das Verschwinden weiter Teile des Amazonas Regenwaldes, beschäftigt sich Lucas Odahara in Read Before the Fire mit verschiedenen Konzepten von Verlust und setzt diese in einer vielfältigen medialen Präsentation um. Neben textbasierten Arbeiten, Bildern und Objekten wird eine Soundinstallation die Räume des Kunstvereins bespielen.

Lucas Odahara (*1989 in São Paulo, Brasilien) studierte Produktdesign an der Staatlichen Universität São Paulo sowie Freie Kunst an der HFK Bremen. Seine Werke waren in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und Europa sowie zuletzt in Johannesburg, Südafrika und Karachi, Pakistan zu sehen.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Stadt Neuenhaus und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.