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“Flüssigkristalle sind Substanzen, die zwischen den Aggregatzuständen fest und flüssig eine oder mehrere Phasen aufweisen. Diese Phasen wiederum vereinigen in sich Eigenschaften beider Aggregatzustände.” Der physikalisch-chemische Laie mag den Titel der von Luka Fineisen für das Haus der Kultur geschaffenen raumgreifenden Skulptur “flüssigkristalline phasen” besser direkt beim Wort nehmen und einen unbestimmten Zustand zwischen Flüssigkeit und Festkörper assoziieren.

In der Tat sind die monolithischen Blöcke an den Wänden und vor den Fenstern des Treppenhauses, die gleich einem Lavastrom durch das Haus mäandern, beides gleichzeitig, denn die diffuse Zellophanmasse, transparent und licht, erscheint trotz massiv-geschlossener Oberflächen und exakter Kanten in ihrem Inneren flüssig bis geleeartig.

Die Künstlerin wandert auf dem schmalen und äußerst spannenden Grat zwischen massiv und leicht, transparent und geschlossen, statisch und bewegt, flüchtig und dauerhaft, monochrom und farbig virtuos hin und her. Es entsteht ein bewegtes, sich ständig veränderndes Gebilde, eine lebendige Skulptur, die in ihrer sinnlich-haptischen Materialität die Raumgrenzen des Treppenhauses durchdringt und im Laufe der Zeit möglicherweise auch die angrenzenden Büroräume infizieren wird.

Luka Fineisen (geboren 1974 in Offenburg) studierte am Memphis College of Art, USA, und an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Fritz Schwegler und Irmin Kamp. 2009 war sie Stipendiatin der Stiftung Kunstfonds.

Die Ausstellung wird am 28. September 2010 eröffnet und ist bis Mai 2011 zu sehen.

Unterstützt von der VG Bild-Kunst.

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Luka Fineisen
flüssigkristalline phasen
Ort: KUNSTFONDSKUNSTRAUM, Bonn