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Martin Mlecko, in Berlin lebender Photograph und Filmemacher ist seit Mitte der 1980er Jahren eng mit der künstlerischen Vermittlung gesellschaftsrelevanter Zusammenhänge befasst. Frühe konzeptuelle Arbeiten und Photoserien galten wesentlich der Wahrnehmung essentieller "Dinge des Lebens", übergreifenden menschlichen Schicksalen und in besonderer Weise Orten, die mit diesen Schicksalen verbunden sind. Aufwendig inszenierte Panoramaphotographien, aufgenommen unter Filmset-Bedingungen haben Mleckos spezifische Art einer ästhetischen Dokumentation in den vergangenen Jahren zunehmend unterstützt und stehen heute im Mittelpunkt seiner Arbeit.

Im Dezember 2006 und im Januar 2007 hat Martin Mlecko auf Einladung von Culturesfrance mehrere Wochen in Paris verbracht. Mlecko bewegte sich in dieser Zeit mit dem Blick des Fremden bis in die gesellschaftliche Peripherie hinein. Tradierte und emotionale literarisch-romantische Gedanken an die Stadt hat er auf vielen seiner Gänge mit einem präzisen Blick auf die Wirklichkeit abgeglichen. Entstanden ist ein vielschichtiges photographisches Tagebuch, das in seiner Gesamtheit ein Panorama dessen ist, was die Straßen in Paris dem stillen Flaneur an kalten Tagen und Nächten offenbart haben.

Die Ausstellung Beauties and Beasts des Goethe-Institut-Paris, ausgerichtet in der Galerie Immanence, flankiert Mleckos Pariser Tagebuch mit aktuellen Großformaten seiner Arbeit in Berlin. "Von der Hoffnung" und das Motiv "Familienbande" aus dem Zyklus Gewalt und Leidenschaft stützen in der gegebenen Galeriesituation am Montparnasse ein metaphorisches Kabinett, das die immerwährende Sehnsucht nach Schönheit und Glück mit ihrem stetigen und unabwendbaren Scheitern konfrontiert. Also, "Hüte Dich vor Deinen Träumen - Sie könnten Wirklichkeit werden!"

Wolfgang Schöddert

www.mlecko.de/gewaltundleidenschaft