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Martino Gamper
Sitzung
28.07. — 01.04.2024

Mit dem neuen, spielerischen Werk „Sitzung“ des renommierten italienischen Designers Martino Gamper wird die Mittelhalle im Haus der Kunst zu einem neuen, sich ständig weiterentwickelnden sozialen Raum, zu einem Ort der Bewegung und Begegnung. Martino Gamper (geb. 1971 in Meran, Italien) ist international bekannt für sein bahnbrechendes Werk 100 Chairs in 100 Days, mit dem er 2006 systematisch begann, ausrangierte Stühle zu sammeln, um dann 100 Tage lang das Design jedes der Stühle neu zu gestalten, um dessen Charakter und/oder Funktionsweise zu verändern. Gampers künstlerisches Schaffen stellt die Grenzen zwischen Design und bildender Kunst in Frage und umfasst Ausstellungsdesign, Innenarchitektur, spezielle Auftragsarbeiten und das Design von Produkten für die internationale Möbelindustrie. Er ist ständig auf der Suche nach neuen Wegen, um Design in unserem Alltag einzusetzen und zu aktivieren. Sein Werk bewegt sich dabei zwischen Kunst, Design, Performance und Kuration.

Als Artist-in-Residence wird Martino Gamper eine Reihe neu gestalteter Stühle entwerfen, eine Weiterentwicklung seines gefeierten Langzeitprojekts 100 Chairs in 100 Days. Während der Laufzeit werden die Stühle von Besucher*innen und den Mitarbeitenden nach Belieben umgestaltet – um sich zu versammeln, auszuruhen und zu spielen. Die Mittelhalle verwandelt sich dadurch in einen lebendigen, sich ständig verändernden sozialen Raum. Die Neukonfigurationen sollen auf Regeln beruhen, die Gamper zu Beginn des Projekts aufstellt, um mit der Choreografie das Erscheinungsbild des Raums von Woche zu Woche zu verändern. Neben den Möbeln wird Gamper auch ein Lichtdesign entwerfen, das die Atmosphäre der Mittelhalle von einem normalerweise als Durchgangsraum genutzten Bereich in einen Ort des Zusammenkommens verwandelt.

Martino Gamper dazu: „Für das Haus der Kunst werden die Möbel auf unterschiedliche Weise hergestellt, unter anderem mit handwerklichen und industriellen Verfahren und unter Verwendung einer großen Bandbreite von Materialien. Die Stühle werden experimentell, zweckmäßig, aber unvollkommen sein. Sie sind keine Produkte sondern Mittel, um das Sitzen als skulpturales Objekt zu erforschen.“

Das Projekt verdeutlicht den Weg zu neuen Formen der Beteiligung und des Lernens, den das Haus der Kunst 2023 eingeschlagen hat. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt zwischen Martino Gamper, dem kuratorischen Team und dem Team für kulturelle Bildung am Haus der Kunst.

Entwickelt in Zusammenarbeit zwischen Martino Gamper, dem Kurator*innenteam und dem Team der Bildung und Teilhabe im Haus der Kunst (Andrea Lissoni, Emma Enderby, Hanns Lennart Wiesner, Pia Linden, Camille Latreille).

Martino Gampers Sitzung im Haus der Kunst München illuminated by Occhio.