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Mit grosser Mühe bekämpfe ich meine Trägheit Warum sind wir aufgestanden ? dort drüben war alles leichter, hier ist alles unsicher Menschen müssen sich in den verschiedensten Situationen anpassen. Die Position eines Individiums welches sich in einer unklaren Situation wiederfindet zum Beispiel ein Abendessen, läuft gleichzeitig darunter auch ein Geschäft ab? Kann ich Geld verdienen? Die Trennwände der Ausstellung bezeichnen Raum, sind fast Schranken, aber nicht wirklich. Sie zeigen die Gebrochenheit der Situation. Die Figuren der Zeichnungen, welche von Scheuklappen eingezäunt sind, leben in ihren eigenen Welt, Menschen die heute leben. Das Wandwerk und die Collagen-Zeichnungen basieren auf griechische und römische Vasen oder besser deren Überreste, gleichzeitig verweisen sie auf die zerbrochenen Mythen welche in uns weiter existieren. Die Arbeiten sind unfertig und daher entrückt. In unserer industrialisierten Welt sieht alles Formloses befremdlich aus, verglichen mit unseren verinnerlichten ästhetischen Normen. Entfremdung erzeugt mehr Entfremdung. Das Kunstobjekt als befremdendes Wesen. Der Künstler sieht es an und fühlt den Abstand, obwohl es eine enge Beziehung gibt. Mit Kunst mache ich etwas Entfremdetes, aber immer noch gibt es eine enge Verbindung.

Nico Ihlein 2006

Nico Ihlein zeigt in seine ersten Einzelausstellung mit Nice & Fit eine Serie von Zeichnungen von Figuren, die zweifeln, Gedächtnisverlust erleiden in Bezug auf ihre Arbeit, ihre sozialen Beziehungen und weiterhandeln. Am Galeriefenster lehnt ein schwarzes Brett, versperrt teilweise die Sicht, eine Sitzanordnung, ein gefundenes Parkett Stück , ein ready-made welches wie eine Albert Gleizes Keramik aussieht. Die Trennwände teilen die Galerie und denken über die heutige menschliche Existenz nach: oft in unklaren Situationen, in vielen verschiedenen Teilnischen. Arbeitsfragen immer unterschwellig anwesend. Erinnerungen an ein mögliches unwirkliches , an eine andere Zeit.

Am hinteren Ende der Galerie ist das neue “Wandwerk”. Teils aus Ton/Porzelan und unspezialisierten Material ist es an der Wand befestigt, als ob es an die in Überbleibseln komprimierte Gesichte einer anderen Welt erinnern will. Die Beleuchtung verstärkt die Unereichbarkeit dieser anderen Welt.

Nico Ihlein wurde in Neckarsulm, Deutschland 1972 geboren. Er ist seit 1996 Mitglied der Honey-Suckle Company. Die letzten Ausstellungen waren “non est hic”, Kunsthalle Basel, “Between the spokes”, KS Art, New York, “Great value”, Kunstverein Frankfurt, “ohnend”, Cubitt, London, “Die Februar Show”, Nice & Fit, Berlin.

Pressetext

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Nico Ihlein
Unklare Situationen in halbgesicherten Räumen