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Der brasilianische Architekt Oscar Niemeyer, geboren 1907, gehört zu den Klassikern unter den Architekten des 20. Jahrhunderts. Er arbeitet seit über 75 Jahren kontinuierlich an seiner Architektursprache und sein Oeuvre umfasst mehr als 500 Bauwerke und Projekte vor allem in seiner Heimat Brasilien, aber auch in Portugal, Frankreich, Italien, Deutschland, Algerien, Lybien, Israel, Saudi-Arabien und in den USA.

Von der dynamischen Berg- und Flusslandschaft Brasiliens geprägt, sowie die Formbarkeit des Betons ausnutzend, hat Oscar Niemeyer eine grandios plastische Formensprache entwickelt, die durch raumgreifende, organische Konturen und Volumina besticht. Damit hat er sich als einer der wenigen Architekten der Moderne vom Dogma des orthogonalen Rasters befreit. Seine Architektur ist heute – in einer Zeit in der Architekten zunehmend mit amorphen Formen und Strukturen experimentieren – moderner denn je.

Oscar Niemeyer erlangte durch seine Werke für Brasília Weltruhm. Den Wettbewerb für die neue Hauptstadt Brasiliens gewann er 1956 zusammen mit dem Stadtplaner Lúcio Costa. Bis 1970 entstanden die monumentalen, wegen ihrer Offenheit und besonderen Symbolkraft vielgerühmten Repräsentationsbauten rund um den Platz der drei Gewalten – darunter der Nationalkongress, der Präsidentenpalast und der Oberste Gerichtshof.

Uns interessiert nicht nur sein grosses Werk, sondern auch seine Person, seine Menschlichkeit, seine Lebensphilosophie, seine Sorgen und sein politisches Engagement. Zahlreiche Fotografien, eine Portraitserie, eine Installation, drei Filme, ein Interview und Vorträge geben einen umfassenden Einblick in das Schaffen des Architekten, vor allem auch in seine Art zu denken und zu entwerfen.

Ausstellungsthemen Im Eingangsbereich der Ausstellung werden zahlreiche Bücher mit vielen Informationen zu Oscar Niemeyer und seiner Biografie zugänglich sein. Das enorme architektonische Werk Oscar Niemeyers wird mit Zeitdokumenten und aktuellen Bildern aus Brasilien punktuell beleuchtet. Bildtafeln formen eine Rauminstallation, die einen Rückblick in die verschiedenen Schaffensphasen gewährt und durch die man frei und in „gefühlvollen“ Kurven flanieren kann.

Zeichnungen und Skizzen lassen den Entwurfsprozess aus verschiedenen Schaffensphasen des Architekten nachvollziehbar werden und korrespondieren mit der Rauminstallation.

Im Hochparterre zieht eine Installation des zeitgenössischen Künstlers Nils Nova den Fokus auf sich und vermittelt einen panoramaartigen Eindruck des Büros von Oscar Niemeyer in Rio de Janeiro. Das Büro ist nicht nur sein Arbeitsplatz, sondern vielmehr auch ein Ort, an dem er Vorträge organisiert, Freunde empfängt und sich zurück zieht.

Dahinter befindet sich der Film- und Vortragsraum mit einer Portraitserie des renommierten brasilianischen Fotografen Evandro Teixeira. Die Portraits vermitteln einen Eindruck des Menschen Oscar Niemeyer im Januar 2006 und werden zum ersten Mal präsentiert.

Zur Abrundung und zur Vervollständigung des Bildes von Oscar Niemeyer werden hier in einem Rahmenprogramm an vier Abenden Filme gezeigt und Vorträge gehalten. Persönlichkeiten aus der Schweizer und Internationalen Architekturszene wie Luigi Snozzi, Alvaro Siza, Annette Spiro, Max Germann, Olivia de Oliveira, Christian Kerez, Ernst Strebel und Daniel Bosshard Vaquer werden im Rahmenprogramm Vorträge zur Modernen Brasilianischen Architektur und über Oscar Niemeyer halten. Die brasilianische Botschaft in Bern ist seit Beginn durch die Botschafterin Celina Maria Assumpção do Valle Pereira und später durch Eduardo dos Santos in das Ausstellungsprojekt mit einbezogen. Die Stiftung Brasilea möchte sich bei ihnen für die grosse Unterstützung bei der Realisierung dieser Ausstellung und für die Vermittlung mit der Oscar Niemeyer Stiftung in Rio de Janeiro ganz herzlich bedanken.

Die Idee einer Ausstellung über Oscar Niemeyer wurde initiiert durch den Präsidenten der Stiftung Brasilea Onorio Mansutti und den Geschäftsführer und Architekt Daniel Faust.

Die Ausstellung „ Oscar Niemeyer – Eine Begegnung“ wird durch Cristina Casagrande kuratiert und vom Architekt Remo Halter konzeptionell begleitet. Zusammen haben sie zu Beginn des Jahres 2006 die Architekturreise des Bund Schweizer Architekten (BSA) nach Brasilien durchgeführt.

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Oscar Niemeyer – Eine Begegnung

Künstler:
Oscar Niemeyer

Kuratorin:
Cristina Casagrande