press release only in german

Paolo Consorti inszeniert unsere heutigen Fantasien und Traumwelten. Die Grenze von Realität und Illusion wird aufgelöst wie ein Stück Zucker im Wasserglas. Das Kunststück gelingt durch einen Kunstgriff: der Verschmelzung von Malerei und Fotografie zum hyperrealen Bild.

Was wir da sehen, wissen wir eigentlich nicht. Wir sind eher verstört, in einen Zwischenzustand versetzt, irgendwo zwischen Hölle und Himmel. Sciene- Fiction -, Barock- und SM-Welten existieren gleichberechtigt neben realen Personen, deren Gesten die ultrahocherhitzte Essenz christlicher Ikonografie sind. Bekanntes trifft auf Unbekanntes, farblich und formal so gestaltet, dass wir leicht das Geschehen auf der Leinwand konsumieren, um später umso schwerer daran zu verdauen.

Im Zusammenführen von Malerei und Fotografie verschmilzt Paolo Consorti die äußere Wirklichkeit (Foto) mit unserer inneren Wirklichkeit (Malerei) und schafft so den überrealen Wirklichkeitsraum unseres psychisch-seelischen Bewusstseins. Inspiriert von Dantes Göttlicher Komödie und dem im 3. Kapitel beschriebenen Übergang der Menschen ins Höllenreich, versucht Consorti diese Zwischenzustände unserer Existenz neu zu formulieren. Für den Künstler besteht deshalb auch kein Unterschied zwischen Barock und Hollywood, dient doch alles Bildmaterial nur der Aktualisierung wesentlicher Fragen.

Die zweite Ausstellung bei HERRMANN & WAGNER zeigt einen Querschnitt neuer Arbeiten. Sie berauschen durch ihre schrillen Farben und Themen, verunsichern, weil sie immer an der Grenze sind. Ergänzt werden die Bilder durch eine Videoarbeit, die Consortis Ansatz ins Filmische übersetzt.

Die Ausstellung findet im Rahmen des Monats der Fotografie Berlin statt.

www.mdf-berlin.de

Pressetext