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Die niederländische Künstlerin Peggy Franck (*1978) setzt in Ihren fotografischen als auch installativen Inszenierungen Bild und Raum als auch Innen- und Außenwelt in einen spannenden Dialog. Die rein für die Fotografie kreierten Arrangements werden im fotografischen Abbild einerseits zu abstrakten Kompositionen, andererseits zu einem Quell unzähliger Geschichten.

Ihre Fotografien changieren zwischen Fläche und fiktivem Raum und werden mit Installationen verknüpft, welche diese Fläche in den realen Raum erweitern. Malerische Kompositionen sind auf einigen Fotografien zu finden, während sich andere in Skulpturen verwandeln. Die Fotografien werden wiederum mit malerisch anmutenden Installationen als auch Wandmalereien konfrontiert.

Peggy Francks Inszenierungen bestehen aus alltäglichen Objekten und Materialen wie Papier, Holz, Plexiglas oder Klebeband, die sie mit illusionistischen Techniken aus Malerei, Film oder Bildhauerei in Szene setzt. Ihre Werke bieten den Blick auf präzise gesetzte Kompositionen, auf ein abstraktes Farb- und Formenspiel, das kunst- und fotohistorische Bezüge aufweist. Die überbordende und emotionale Bildwelt des Barock taucht ebenso in den Werken auf wie die Moderne mit ihren exakten geometrischen Formen.

Die fotografischen Inszenierungen sind präzise, wirken aber ebenso intuitiv und zeugen von einer spielerischen Leichtigkeit. Sie finden meist im Atelier der Künstlerin statt und sind entweder menschenleer oder zeigen Peggy Franck selbst inmitten ihrer Inszenierungen, die an Theaterkulissen oder Performances erinnern. Sie schlüpft dabei in verschiedene Rollen und schafft in ihrem Studio einen eigenen Kosmos, der immer auf sich selbst rekurriert, sich stets aus sich selbst neu formt. Dieses Verweissystem setzt sich fort in den Installationen, in welchen der Besucher immer wieder Versatzstücke aus aktuellen oder auch älteren Fotoarbeiten oder Raumarbeiten erkennen kann. Ihre Werke muten dabei wie Psychogramme an, durchsetzt mit bedeutungsschwangeren Objekten wie zerbrochene Spiegel, Stühle, Schaufensterpuppen u. ä. Das Studio von Peggy Franck steht symbolisch für eine komplexe Innenwelt, in die sie uns Einblick gewährt, ohne jedoch jemals konkret zu werden.

Die fotografischen und installativen Kompositionen sind für Peggy Franck die Spuren ihrer Gedanken und Erinnerungen. Dramatische Lichtführung und die daraus resultierenden Licht- und Schattenspiele unterstreichen diese rätselhaften Bildwelten der Künstlerin ebenso wie die tiefgründigen Titel. Peggy Franck interessiert sich für die Spannung zwischen scheinbar realer äußerer Welt und innerer Bildwelt. Sie kreiert ein Zusammenspiel aus unterschiedlichen Realitäten, aus Realität und Bildwelt, An- und Abwesenheit, aus Teil und Ganzem. Sie verknüpft eine glänzend-bunte, sinnliche Welt mit der Vergänglichkeit, dargestellt durch Vanitas-Motive wie der Spiegel oder der Schädel in Form eines Dekokopfes.

Unterschiedliche Materialen und Gegensätze wie Chaos und Ordnung, Präzision und Emotion oder energiegeladene Gesten in einem Stillleben verschmelzen zu einer neuen Einheit im Werk von Peggy Franck. Auch der Titel der Ausstellung »at home a stranger« verweist auf die Verknüpfung von Gegensätzen – auf das Fremde im Vertrauten.

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Peggy Franck
»At home a stranger«