press release only in german

Peter Langner, Sammler, Kamerahistoriker und Gründer des Kamera- und Fotomuseums in Mölkau, war in den 1970er und 80er Jahren auch ein erfolgreicher und bekannter Fotograf. Er trug in einem Vierteljahrhundert sachkundig die einzigartige Sammlung des heutigen Deutschen Fotomuseums zusammen und hinterließ zudem ein umfängliches fotografisches Werk.

Am 28. März 2016 wäre Peter Langner 70 Jahre geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Deutsche Fotomuseum eine Retrospektive seines fotografischen Schaffens. Nach einer Lehre als Schriftsetzer studierte er von 1967 bis 1972 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Er machte sich besonders als Sportfotograf einen Namen und war langjähriger Fotograf der Rockband „Klaus Renft Combo“.

Sein Hauptwerk ist die Serie „Verbotene Fotos“, die auch in der Dauerausstellung des Museums gezeigt wird. Die SED – Bezirksleitung Leipzig drohte ihm Strafverfolgung für die Veröffentlichung dieser Fotos an.

Die sozialkritische Studie zeichnet sich durch Einfühlungsvermögen in das tragische Schicksal der Protagonisten, eines am Abgrund der Gesellschaft lebenden älteren Paares aus und besticht durch eine klare und eindringliche Bildsprache. Mitte der 1970er Jahre entstanden, ist sie ein erschütterndes Dokument des sich anbahnenden Konkurses der DDR.

Die „Verbotenen Fotos“ machen deutlich, dass künstlerische Qualität in der Fotografie wie ein Katalysator wirkt. Erst durch sie tritt der Charakter der Fotografie als Zeitzeugnis in Erscheinung.