press release only in german

Ist dieses Bild im Rausch gemalt? Kann man einer Zeichnung den entrückten Zustand ihres Produzenten ansehen? Was spiegelt sich in so genannter "Drogenkunst"? Im Zentrum der Ausstellung steht ein Fundus von Zeichnungen und Malereien drogenerfahrener oder suchtkranker junger Menschen aus den 1970er Jahren.

Diese Bilder konfrontieren uns mit damaligen Idealen und Ängsten – und mit dem ästhetischen Konsens der Zeit. Heute werden die Kreationen „psychedelisch“ inspirierter Kunst zwar massenhaft im Party- und Unterhaltungssektor (re)produziert, im Diskurs professioneller Kunst ist der Einfluss von Drogen auf künstlerische Tätigkeit jedoch kein eigenes Thema mehr. Der Traum von der großen Gemeinschaft und vom kollektiven Gesamtkunstwerk klingt nur noch in den kommerzialisierten Partykulturen der Technobewegung („Love Parade“) nach, die vor allem zur Rekreation wie zur Betäubung dienen. Die Ausstellung möchte auch in Erinnerung rufen, was verloren wurde von den Idealen dieses Jahrzehnts.

“Rausch im Bild“ ist in Kooperation mit dem Forschungsprojekt „Ritualdynamik und Salutogenese beim Gebrauch und Missbrauch psychoaktiver Substanzen“ an der Abteilung für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Heidelberg entstanden.

Im Kabinett führen wir die Reihe „artists in residence – Künstler im Dialog mit der Sammlung Prinzhorn“ fort: Jörg Ahrnt reagiert auf Ludwig Wilde und verweist auf dessen Zeichenstruktur ähnlich persischer Ornamentik.

Pressetext

only in german

im Saal:
Rausch im Bild – Bilderrausch
Drogen als Medien von Kunst in den 70er Jahren (bis 30.1.2005)

im Kabinett:
In Persern Büchern steht´s geschrieben
Jörg Ahrnt im zeichnerischen Dialog mit Ludwig Wilde (bis 12.12.2004)