artists & participants

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Die Arbeiten von Regine Müller-Waldeck thematisieren das engmaschige Netzwerk von filigraner Gewalt, graziler Form und glatter Oberfläche. Dabei decken vor allem vermeintlich ‚unschuldige’ Gegenstände oder Körperabgüsse das ungemein Unheimliche auf, das Freud abgetrennten Gliedern zuschrieb. Das Unheimliche der Installation Die Hängung tritt nicht nur in der collagenhaften Anordnung von fünf im Raum verteilten Abgüssen originalgetreuer weiblicher Beine und Unterkörper unterschiedlicher Modelle in Erscheinung. Vielmehr irritieren die vorgeführte Leichtigkeit der dargestellten Modelle. Hieraus ergeben sich Gedanken an Gewalt und das Einschleichen von Angst in die eigenen Gedanken, die eine permanente Selbsthinterfragung und –positionierung hervorrufen.

Frank Bergers Oxford Street besteht aus einer Sequenz von 60 Fotografien, die wandfüllend projiziert werden. Sie zeigen und repetieren ein- und dieselbe Einstellung der Kamera auf einen einzigen, relativ eng gefassten Straßenabschnitt Londons berühmter Geschäftsstraße. Die Menschen scheinen durch die Fotografien zu eilen und es gibt scheinbar keinen Bezug zueinander. Erst nach einiger Zeit ist zu erkennen, dass eine ‚lebende Werbeträgerin’ immer wieder im Zentrum der Fotografien erscheint. Mal unbeachtet, mal kommunizierend, mal unsicher verbringt sie ihre Zeit in der Oxford Street. Hinter der strengen Sequenz der Bilder wird damit etwas Paradoxes sichtbar: zum einen die Konstruktion des Fotografen, die uns die stete Wiederkehr desselben Ausschnitts nicht als ein vertieftes Verständnis der Wirklichkeit vorführt, sondern allenfalls als ihre verdichtete Repräsentation; zum anderen seine feste Entschlossenheit, uns anhaltend Einblick in diese Realität zu verschaffen.

Pressetext

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Regine Müller-Waldeck / Frank Berger