press release only in german

Durch die rasante Entwicklung von Industrie und Technik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ändern sich die Lebensverhältnisse rasch und tiefgreifend, und die Künstler suchen nach einem neuen Weltbild. Die Idealisierung des bäuerlichen Lebens bannt ebenso wie der impressionistische Blick auf die Bürgerwelt der Großstadt existenzielle Ängste. Zwischen Natursehnsucht und Fortschrittsglauben tritt seit den 1870er Jahren der Symbolismus als ein gesamteuropäisches Phänomen hervor. Mit einer neuen Spiritualität reagiert er auf den Materialismus der Gründerzeit. Wesentlich weniger erforscht und präsent als der fast gleichzeitige Impressionismus, bewahren die mythologisch-märchenhaften Bildwelten des Symbolismus bis heute die Aura des geheimnisvoll Unergründlichen. Eher eine Geisteshaltung als eine Stilbewegung, verbindet der Symbolismus Elemente der Tradition mit modernen Auffassungen und bedient sich einer akademisch-realistischen Malerei ebenso wie einer betonten Farbigkeit. Die Ausstellung widmet sich der deutschen Entwicklung der symbolistischen Kunst, die ihre Wurzeln in der Romantik hat und mit ihren Bildern einer paradiesisch-zeitlosen Einheit von Mensch und Natur auf expressionistische Auffassungen vorausweist. In Anselm Feuerbach, Hans von Marées und vor allem Arnold Böcklin hat sie ihre großen Vorbilder. Mit Max Klinger, Hans Thoma und Ludwig von Hofmann gehören Hauptvertreter des deutschen Symbolismus zu den frühesten Ankäufen für die Bielefelder Sammlung.

only in german

Schönheit und Geheimnis. Der deutsche Symbolismus 1870 – 1920
Kuratorin: Jutta Hülsewig-Johnen

Künstler: Ernst Barlach, Max Beckmann, Arnold Böcklin, Eugen Bracht, Karl Caspar, Lovis Corinth, Ludwig Dill, Anselm Feuerbach, Adolf von Hildebrandt, Dora Hitz, Adolf Hölzel, Karl Hofer, Wilhelm Lehmbruck, Ludwig von Hofmann, Max Klinger, Alfred Kubin, Georg Kolbe, Käthe Kollwitz, Melchior Lechter, Walter Leistikow, Hans von Marées, Otto Modersohn, Hermann Prell, Michael Powolny...