press release only in german

sense of war
14. - 22.01.2023
Eröffnung am 13.01.2023 19.00

Der Krieg in der Ukraine erschüttert die ganze Welt. Uns wurde schlagartig in Erinnerung gerufen, was im Leben wirklich zählt. Ob Menschen sich im Epizentrum der Ereignisse wiederfinden oder die Ereignisse von außen betrachten - wir erleben alle einen emotionalen Ausnahmezustand.

Jeder musste seinen ganz eigenen Umgang mit dem Krieg, dem Leid, den Bedrohungen sowie den Gefühlen der Macht- und Hilflosigkeit finden. Die einen wurden aktiv und handeln organisiert, andere fühlen sich in einer Taubheit gefangen, voll Angst und Verzweiflung, unfähig, Entscheidungen zu treffen.

In unserer kollaborativen Ausstellung möchten wir als Ukrainische und Hamburger Künstlerinnen gemeinsam die vom Krieg ausgelösten seelischen Zustände erforschen und zum Ausdruck bringen, wie der Krieg unsere emotionale Welt verändert und zum Teil tief erschüttert hat. Welche Emotionen haben sich intensiviert und welche sind abgeflacht? Wie sehr ist es uns gelungen, vom Schockzustand zum Alltag zurückzufinden und wie sehr ist der Schockzustand auch zu unserem Alltag geworden?

Fast 80 Jahre lang herrschte in Europa weitgehend Frieden. Die Vorstellung eines Kriegs „vor der eigenen Haustür“ erschien den meisten als ein surreales Hirngespinst. Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine, der Tod von Zivilisten und Kindern, die massive Zerstörung von Städten, die Bombardierung von Kindergärten, Schulen und anderen zivilen Einrichtungen und die Folter der Bewohner:innen besetzter Gebiete haben die ganze Welt erschüttert. Schmerz, Verzweiflung, Angst, Hoffnungslosigkeit, Wut, Hass. Emotionen verstärken sich in Kriegszeiten. Manchmal ist es unmöglich sie in Worte zu fassen. Daher möchten wir als Kunstschaffende verschiedener Disziplinen ihnen in unserer künstlerischen Praxis Ausdruck verleihen.